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UBER will mehr Fahrräder und Roller statt Autos

von Michael Förtsch
Der Fahrdienst-Gigant UBER möchte sich in Zukunft nicht mehr auf Autos fokussieren. Stattdessen sollen Elektroroller und Fahrräder zum Hauptgeschäft werden – selbst, wenn das die Gewinne schmälert.

Mit seiner Fahrdienstvermittlung für PKW hat UBER nicht nur weltweit Rechtsstreits verursacht, für Demonstrationen gesorgt, sondern auch eine bequeme Taxi-Alternative geschaffen. Eine die, wie Studien nahelegen, langfristig vielleicht sogar den innerstädtischen Verkehr verringern könntewobei die bisherigen Erfahrungen eher gegenteiliges anzeigen. Geht es nach UBER-Chef Dara Khosrowshahi soll das Unternehmen demnächst aber tatsächlich dafür sorgen, dass weniger PKW auf den Straßen unterwegs sind. Denn Autos würden nicht mehr eine so große Rolle für das Milliarden-Start-up spielen.

Statt auf die Vermittlung von immer mehr PKW-Fahrern will sich der Fahrdienstvermittler in den kommenden Jahren auf den Verleih von Fahrrädern und E-Rollern konzentrieren. Denn, wie Dara Khosrowshahi sagt, sei es „während der Hauptverkehrszeit sehr ineffizient, eine Person mit einer Ein-Tonnen-Metal-Maschine nur zehn Blocks weit“ zu befördern. Die kleinen und platzsparenden Zweiräder wären da schneller und unkomplizierter.

Weniger Geld, mehr Kunden

Wie der UBER-Chef prognostiziert, würde das Unternehmen am Zweiradverleih weniger verdienen als an der Fahrtvermittlung. Aber das würde sich amortisieren, wenn zukünftig mehr Personen für kurze Wegstrecken auf die Roller und Räder zurückgreifen. Ebenso würde die Strategie auch die UBER-Fahrer treffen. Allerdings würden diese, wenn der Plan aufgeht, nicht mehr für viele kurze aber umso mehr längere und damit profitablere Fahrten gebucht.

Vor allem seit Anfang des Jahres ist UBER aktiv dabei, auch im Bike-Sharing-Markt einen festen Stand aufzubauen. Dafür hatte das Unternehmen das Fahrradverleih-Start-up Jump aufgekauft. Dessen Räder sollen bald nicht mehr nur in den USA, sondern auch Europa zu finden sein. Beginnend mit Berlin, wo die ersten Räder schon Ende des Sommers stehen sollen. Anschließend würden weitere Großstädte in der EU folgen. Zudem hat UBER eine Kooperation mit dem Roller- und E-Bike-Verleih Lime abgeschlossen, der in den USA, Deutschland, Spanien und Frankreich aktiv ist.

Bei seinen Plänen muss sich UBER allerdings auf Hürden gefasst machen. Denn zahlreiche EU-Städte werden bereits von unterschiedlichsten Bike-Sharing-Unternehmen in Beschlag genommen. Nach dem Bankrott von oBike, der zu Tausenden herrenlosen Rädern führte, haben etliche Lokal- und Stadtregierungen unterschiedlich strenge Auflagen erlassen, was die Anzahl der Räder, deren Sammelplätze auf Abstellflächen angeht.

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