Vergangene Woche gab es die erste Welle an Account-Sperrungen, nun folgte die zweite: Twitter legte 486 weitere Accounts vorerst still, weil diese in Verdacht stehen, vom Ausland koordiniert worden zu sein, um Nutzer mit Falschinformationen zu manipulieren. Während die meisten der 284 in der Vorwoche gesperrten Accounts mutmaßlich vom Iran aus geführt wurden, ist dies in dieser Woche nur bei etwa 100 Stück der Fall.
Rund 100 der gesperrten Accounts gaben an, in den USA beheimatet zu sein, obwohl dies nicht der Fall war. Entgegen den Befürchtungen vieler US-Konservativer, die den sozialen Netzwerken eine Bevorzugung der Demokraten unterstellen, ging Twitter dabei auch gegen Accounts vor, die den amerikanischen Präsidenten Donald Trump kritisierten.
Twitter löscht derzeit viele Accounts, obwohl es zuletzt stark rückläufige Nutzerzahlen verbucht hatte. Der Hintergrund: Die Beeinflussung von Wahlen mittels politischer Propaganda aus dem Ausland ist in den USA illegal. Vor den Kongresswahlen im Herbst sind die verschiedenen Sozialen Netzwerke entsprechend nervös. Am 5. September müssen Vertreter von Twitter, Facebook und Google erneut vor Politikern Rede und Antwort stehen. Mit dem Durchgreifen gegen verdächtige Accounts, will sich Twitter offenbar in eine bessere Verhandlungsposition bringen.