Wie die Washington Post berichtet, will Trump am kommenden Montag die Pläne für die Privatisierung in einem Budgetvorschlag einbringen. 150 Millionen US-Dollar sollen im Finanzjahr 2019 aufgewendet werden, um die ISS schrittweise für eine kommerzielle Nutzung umzurüsten. Das bisherige Echo aus Regierungskreisen aber auch aus der Privatwirtschaft ist eher verhalten: Die Raumstation war nie für eine privatwirtschaftliche Nutzung konzipiert und es gibt internationale Abkommen, welche die Sache erschweren dürften.
Senator Ted Cruz, wie Trump ein Republikaner, sagte bereits zur Ankündigung des Finanzierungsendes der ISS für das Jahr 2024, die Meldung würde sich hoffentlich „als ebenso unecht herausstellen, wie Bigfoot.“ Die US-Regierung habe mit dem Aufbau und Betrieb der ISS in den letzten zwei Jahrzehnten über 100 Milliarden US-Dollar in das Projekt gesteckt — dies nun einfach abzugeben, obwohl die Raumstation noch über Jahre nutzbar wäre, sei aus Sicht eines Finanzkonservativen keine gute Idee.
Aus der Privatwirtschaft meldete sich unter anderem Frank Slazer, Vizepräsident des Branchenverbands Aeorospace Industries Association zu Wort: Es würde äußerst schwierig werden, die ISS zu einem kommerziell nutzbaren Außenposten im All umzugestalten — schließlich sei es ein inhärent multinationales Projekt. Auch Boeings Programmmanager für die Raumstation, Mark Mulqueen, sagte, ein Rückzug der Regierung aus dem ISS-Projekt wäre zu diesem Zeitpunkt ein Fehler, der den Vorsprung des US-Raumfahrtprogramms auf der wissenschaftlichen wie auf der kommerziellen Seite gefährden würde.