Der 2018 National Defense Authorization Act gilt seit Dienstag. Bereits im September untersagte die US-Regierung ihren Behörden die Installation und Nutzung von Kaspersky-Software. Hinter dem Verbot steht die Angst Washingtons, Kaspersky kooperiere mit russischen Geheimdiensten. Vor rund zwei Jahren waren sensible Daten der NSA über die Kaspersky-Anti-Viren-Software in die Hände russischer Dienste gelangt. Führende Politiker in Washington werfen dem Unternehmen seitdem aktive Spionage vor. Senatorin Jeanne Shaheen, die sich stark für das Kaspersky-Verbot einsetzte, beschreibt Kaspersky Lab etwa als „ein großes Risiko für die nationale Sicherheit.“
Der Konzern selbst müht sich um Klarstellung und stellte der US-Regierung sogar seine Quellcodes zur Verfügung. CEO Eugene Kaspersky spricht von einer Schmutzkampagne, bei der Fakten und Unwahrheiten gemischt würden. Das Verbot seiner Antivirus-Software bei US-Behörden bezeichnete der Unternehmer als Teil einer geplanten Attacke mit dem Ziel, den Ruf seiner Firma zu zerstören.
Die USA sind nicht die einzige Nation, die Zweifel an den Produkten von Kaspersky hat. Die in Großbritannien für die IT-Sicherheit zuständige Behörde NCSC warnte Anfang Dezember ebenfalls vor der Verwendung der Anti-Viren-Software. Man wolle aber gemeinsam mit dem russischen Unternehmen Gespräche über ein transparentes Programmiergerüst führen. Kaspersky zeigt sich hier bislang kooperativ: Wie auch nach den Anschuldigungen der USA gab sein Unternehmen bekannt, sich auf die Zusammenarbeit zu freuen.