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Studenten illustrieren, was aus Trumps Mexiko-Mauer werden könnte

von Michael Förtsch
Donald Trump hält an seinen Plänen für eine Mauer an der US-Grenze zu Mexiko fest. Studenten der Technischen Universität Delft haben darüber spekuliert, was das Bollwerk bewirken könnte. Die Ergebnisse illustrieren sie in skurrilen Grafiken.

1600 Kilometer lang und zwischen fünf und zwölf Metern hoch soll die von US-Präsident Donald Trump versprochene Mauer an der Grenze zu Mexiko werden. Sonst sind die Vorgaben ziemlich ungenau. „Optisch ansprechend“ solle sie aussehen, zumindest auf US-amerikanischen Seite, und zum Teil aus Beton, zum Teil aus „anderen Materialien“ gefertigt werden, heißt es. Ob sie jemals gebaut wird und wie sie dann aussehen wird, ist daher vollkommen unklar. Studenten der technischen Universität Delft haben deswegen mit ihrem Projekt Great, Great Wall versucht, kreative Szenarien zu zeichnen, wie die Grenzbefestigung aussehen, was schief gehen und wie sie das Leben der Menschen davor und dahinter verändern könnte.

Mehr als 700 Firmen haben sich bislang um den Auftrag für die mehrere Milliarden teuren Konstruktion beworben – darunter auch Unternehmen aus Deutschland und Mexiko. Doch selbst die wüssten nicht, was sie eigentlich bauen sollen, glauben Kasia Piekarczyk, Adam Buśko, Gerardo Duarte und Jan Ksiazek. „Wir nutzten die Debatte um die Grenzmauer als Material für Spekulationen“, so die Architekturstudenten. „Mit unseren Überlegungen wollen wir Fragen um die Langzeitfolgen anstoßen.“ Diese kleiden die Studenten in ironische Mash-up-Illustrationen, die aus Stockfotos, Memes und anderen Grafiken zusammengemixt sind.

Die Studenten mutmaßen unter anderem, dass die mythische Mauer letztlich wohl ein einfacher Wall aus einzelnen Betonstücken werden wird, der sich quer durch die Wüste bis ins Meer zieht. Doch auch eine massive Grenzbefestigung mit Wassergräben, Wachtürmen und Patrouillenpfad können sie sich vorstellen – wenn auch etwas weniger wahrscheinlich. Wobei jedes der Unternehmen, das sich gerade um den Auftrag bemüht, „die Mauer legitimiert“ und „leise aufbaut – Stein für Stein“, wie die Studierenden sagen. Nach drei Jahren Bauzeit könnte der Mexiko-Wall dann wohl von Trump persönlich mit einer großen Show eröffnet werden, glauben sie. Wobei Mexikaner, die einen Weg nach Norden suchen, bald schon kreative Möglichkeiten finden würden, die Mauer zu überqueren.

Allerdings ist fraglich ob der Bau so einfach zu finanzieren ist. Donald Trumps Versprechungen, die Grenzbefestigung für acht bis zehn Milliarden Dollar zu errichten, stehen Schätzung entgegen, die mehr als 22 Milliarden veranschlagen. Deswegen sei es ebenso vorstellbar, dass die Arbeiten zwar noch in diesem Jahr beginnen, dann aber plötzlich ins Stocken geraten. Statt dicker Betonplatten könnte plötzlich auf einfaches Zaungeflecht oder gar Holzplatten gesetzt werden. Oder aber der Bau würde gar gänzlich gestoppt. Was bliebe, wäre eine pompöse Bauruine, die dann aber noch für andere Projekte dienen könnte. So könnten die Betonstützen als Basis für eine Hyperloop-Strecke herhalten. Wie die Studenten anmerken, sind all das natürlich nur Überlegungen, die irgendwo zwischen Realität und Fiktion schwanken.

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