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Spotify-Gegner: Steht Tidal kurz vor der Pleite?

von WIRED Staff
Tidal könnte innerhalb der nächsten sechs Monate das Geld ausgehen. Laut Medienberichten schließt der Musikstreaming-Dienst von Rapper Jay Z ein weiteres Jahr mit großen Verlusten ab. Das sieht das Unternehmen anders.

Laut der norwegischen Zeitung Dagens Næringsliv stagniert die Nutzerzahl bei Tidal und die Geldreserven reichen nur noch für ein halbes Jahr. Dieser Zeitraum passt zu den Aussagen von Jay Zs Geschäftspartner Juan Perez: Als der US-Mobilfunkanbieter Sprint Anfang des laufendes Jahres 33 Prozent der Anteile von TIDALHiFi übernommen hatte, brachte das laut Perez genug Kapital, um 12 bis 18 Monate weiterzuarbeiten. Der Zeitraum läuft 2018 aus.

Ein Unternehmenssprecher dementierte die Berichte über Probleme bei Tidal gegenüber The Verge: Seit der Gründung im Jahr 2014 habe es immer negative Berichterstattung über den Dienst gegeben und das Geschäft sei dennoch in jedem Jahr gewachsen. Im letzten Jahr hatte Tidal vor Steuern 44 Millionen Dollar Verlust verzeichnet. Konkurrent Spotify kam im gleichen Jahr auf etwa 581 Millionen Dollar Verlust.

Rapper Jay Z hatte den Tidal-Entwickler Aspiro im März 2015 gekauft. Der Streamingdienst, dessen Hauptargument die Verwendung verlustfreier Kompression ist, hat inzwischen weitere prominente Investoren: Beyoncé, Daft Punk, Madonna und weitere sind Anteilseigner. Jay Z hatte im September 2015 angegeben, dass die Nutzerzahlen die Millionenmarke überstiegen hätten, und behauptete ein halbes Jahr später, es seien nun drei Millionen Hörer. Medien rechneten dies mit Zahlungen an Plattenfirmen gegen und kamen auf weniger als ein Drittel dieser Zahlen — seitdem schweigt Tidal zu diesem Thema.

Sprint hatte sein Drittel der Anteile im Januar für 200 Millionen Dollar gekauft, was allerdings 75 Millionen Dollar Budget für Exklusivinhalte einschloss. Eigentlich hatte Tidal mitgeteilt, ab Mitte 2018 Gewinn zu machen. Nun ist fraglich, ob das Geld bis dahin überhaupt reicht.

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