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Wonderboom: Solider Lautsprecher, aber nicht für die Pool-Party

von Leonie Czycykowski
Das Bluetooth-Segment von Ultimate Ears wächst weiter: Der neueste Lautsprecher hört auf den Namen „Wonderboom“. Besagter Wunder-Sound wollte sich im WIRED-Test aber nicht so recht einstellen.

Die Sonne kommt raus: Ab in den Park! Zum See! Ins Freibad! Natürlich braucht ihr dazu auch die passende Beschallung. Ultimate Ears bringt pünktlich seinen neuen Bluetooth-Speaker Wonderboom auf den Markt, und liefert damit eins von überraschend wenigen neuen Lautsprecher-Angeboten für den kommenden Sommer. Preislich liegt der Wonderboom bei rund 100 Euro. Das klingt nach einem soliden Alleskönner für Sonne und Draußen. Passenderweise zeigte auch der WIRED-Test: Der Wonderboom kann Vieles gut, ist aber in keinem Bereich überragend.


Zunächst zum Äußerlichen: Das Design von UE Lautsprechern basiert immer auf einer stoffähnlichen Oberfläche, die mit zwei großen, farblich abgesetzten Lautstärkeknöpfen ausgestattet ist. Der Wonderboom ist da keine Ausnahme. Wer auf bunt steht, wird also begeistert sein.


Der Wonderboom ist etwas knubbeliger als seine Verwandten UE Roll und UE Boom. Wie auch der Roll ist er mit einer Schlaufe ausgestattet, damit man den Speaker an den Rucksack oder einen Nagel hängen kann. Diese Schlaufe ist im Falle des Wonderboom aber sehr klein ausgefallen — ohne Karabinerhaken, der nicht Teil des Lieferumfangs ist, wird es meist knifflig.


Was die maximale Lautstärke betrifft, nehmen sich die verschiedenen Lautsprecher von UE nicht viel. Auch der Wonderboom kann ordentlich Lärm machen und damit problemlos einen mittelgroßen Raum beschallen. Wie bei UE-Produkten üblich können auch zwei Wonderboom miteinander gekoppelt werden, um die doppelte Lautstärke zu erreichen. Aber Achtung: Das Ergebnis ist im Fall von Wonderboom kein Stereosound, sondern lediglich ein doppelt so lauter Mono-Klang. Das ist schade.

Eine Funktion hat UE sich beim Wonderboom gespart: Bei allen anderen Modellen kann man über eine eigene App einen Equalizer zuschalten, was ziemlich hilfreich ist. Je nach Art der Musik hat man so die gewünschte Mischung. Beim Wonderboom bleibt diese Auswahl beschränkt. Wer nicht an den Frequenzen schrauben will, wird aber auch nichts vermissen. Für mehr Flexibilität beim Sound wäre es dennoch toll gewesen, wenn der Wonderboom einfach mit einem Boom 2 gekoppelt werden könnte. Leider geht das ohne die App nicht.

Die Bluetooth-Reichweite von bis zu 30 Metern teilt der Wonderboom mit seinen Geschwistern. Die Akkulaufzeit von rund zehn Stunden ist nur unwesentlich länger als die des Roll 2, fällt aber doch merklich ab im Vergleich zum Boom 2.


Der Wonderboom ist zwar nur für eine halbe Stunde im Wasser zertifiziert, zeigte sich in unserem Test aber erstaunlich ausdauernd. Er spielte tapfer über zwei Stunden lang in einer Salatschüssel mit Wasser liegend, bis der Akku schließlich alle war. Garantiert ist das aber natürlich nicht, wir haben einen möglichen Defekt für den Test in Kauf genommen. Im Gegensatz zum Roll 2, der mit einer Schwimmhilfe ausgeliefert wird, treibt der Wonderboom eigenständig. Das Klangbild nimmt dabei jedoch etwas Schaden. In den Höhen macht der Speaker weiterhin einen guten Dienst, die Bässe kriegen allerdings viel Wucht im Wasser. Mit sicht- und hörbaren Auswirkungen, wie unser Video zeigt.


Nutzt ihr den Wonderboom in trockenen Gefilden, hat er eine durchweg ordentliche Klangqualität und bildet jeden Musikstil seiner Größe entsprechend ab. Durch seine Form hat der Wonderboom mehr Bässe als der flache Roll, schnarrt aber leider bei hoher Lautstärke in den Höhen auch mal. Teilweise wirkt der Klang dadurch etwas blechern.

Wer einen besseren Klang haben möchte, muss zum Boom 2 greifen – angesichts des recht geringen Preisunterschieds eine echte Alternative. Sind geringe Größe und Gewicht euch am wichtigsten, dann schaut euch lieber Roll 2 an.


Für wen ist dann der Wonderboom der richtige Begleiter? Für all jene, die sich nicht wirklich viele Gedanken über ihren Bluetooth-Speaker machen wollen. In keinem Bereich hat er eine echte Schwäche, er ist einfach solide und das spiegelt sich auch im Preis wieder. Wem also der Wonderboom optisch zusagt, der kann hier keinen Fehlkauf machen.

WIRED: kompakt / ordentlicher Sound für seine Größe
TIRED: nur für 30 Minuten wasserdicht / ein Kompromiss aus bisherigen Modellen

Dieses Gadget war eines der Favoriten bei unserer Auswahl der besten Gadgets 2017. Die ganze Liste findet ihr hier.

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