Offenbar haben sich die höllische Zeit im Tesla-Werk in Fremont, die Überstunden und die Millionen-Investition in eine weitere Montagestraße rentiert. Denn das Unternehmen hat seinen Umsatz in den letzten drei Monaten von 2,79 auf vier Milliarden US-Dollar gesteigert. Gleichzeitig machte Tesla aber auch einen Rekordverlust von 717 Millionen US-Dollar – wo es im Vorjahr noch 335,4 Millionen US-Dollar waren.
Bei der Eröffnung der Zahlen war Elon Musk, wie man sich anschauen kann, erstaunlich gelassen und zurückhaltend – und hatte sogar für sein vergangenes Verhalten um Entschuldigung gebeten. Denn beim letzten Mal hatte sich der US-Milliardär ziemlich dünnhäutig gezeigt und sich über die „langweiligen Fragen“ seiner Investoren mokiert. Auch habe Musk diesmal auf die Ankündigung „überzogener Ziele“ verzichtet und stattdessen vergleichsweise realistische Erwartungen geschürt.
Unter anderem sollen Ende August 6.000 Model 3 pro Woche gefertigt werden. Ab 7.000 Model 3 pro Woche, so Musk, würde Tesla dann dauerhaft profitabel wirtschaften können. Im beendeten Quartal konnte Tesla insgesamt 53.339 Fahrzeuge produzieren. Darunter 22.319 Model S und Model X, die als Premiumfahrzeuge gelten, sowie 18.449 Model 3, die Mittelklassewagen des E-Autobauers. Wenn es zu keinen größeren Problemen komme, sollen in diesem Quartal alleine zwischen 50.000 bis 55.000 Model 3 vom Band rollen.
Die Anleger sind happy
Der Rekordverlust war wenig überraschend – aber offenbar erleichternd niedrig für die Investoren. Experten hatten mit einem noch höheren Minus gerechnet. Denn statt abzustürzen stieg die Tesla-Aktie zeitweise sogar um ganze elf Prozent. Auch die Aussicht auf eine stabile Produktion und dem Näherkommen an eine Profitabilität scheint dem E-Autobauer gut zu tun. Tatsächlich konnte Tesla bislang nur zwei Mal einen Gewinn einfahren – und verbrennt sonst stetig Geld.
Dennoch will Tesla auch weitehrin kräftig investieren. Unter anderem ist eine rund fünf Milliarden US-Dollar teure Gigafactory in China geplant – und auch in Deutschland würde bereits über einen Standort verhandelt. Ebenso sollen das Model S und Model X ab 2019 mit einem neuen und moderneren Innenraum produziert werden.
Aber Tesla will offenbar auch in die Videospielbranche einstiegen - jedenfalls etwas. Bereits im neuesten Update der Tesla-Systemsoftware wären einige „der besten Atari-Klassiker“ als Easter Eggs enthalten. Aber, wie Elon Musk auf Twitter angekündigt hat, könnten sich nun Videospielmacher gerne bei Tesla bewerben, um exklusive Games für den Touchscreen der Fahrzeuge zu entwickeln.