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Hat ein Angestellter Tesla sabotiert?

von WIRED Staff, Michael Förtsch
Der E-Autobauer Tesla hatte lange mit Problemen zu kämpfen. Vor allem die Produktion des Model 3 verlief schwieriger als erwartet. Wie Elon Musk jetzt in einer internen E-Mail offenbarte, hatte Tesla wohl einen Saboteur in der Belegschaft.

Erst kürzlich hatte Elon Musk einen radikalen Umbau für Tesla angekündigt. Rund 3.500 Mitarbeiter sollen dabei ihren Job verlieren. Gleichzeitig hatte der US-Milliardär versprochen, dass sich die Produktion des Model 3 endlich der Zielmarke von 5.000 Wagen pro Woche nähert. Offenbar waren nicht nur Probleme bei Fabrikationsabläufen und die Überautomatisierung für die bisherigen Verzögerungen verantwortlich, sondern auch Sabotage. Das hatte Musk nun in einer E-Mail an seine Angestellten angedeutet, die CNBC veröffentlicht hat.

Ein Mitarbeiter habe „direkte Code-Veränderungen am Tesla Produktions-Betriebssystem“ vorgenommen und auch „große Mengen an höchst sensitiven Tesla-Daten“ gestohlen, um sie an Dritte zu verkaufen. Er habe sich dafür mit einem falschen Nutzernamen im System angemeldet. Grund für die Sabotage solle eine verwehrte Beförderung gewesen sein. „Im Lichte dieser Taten“, schreibt Musk, „war es wohl die richtige Entscheidung, ihn nicht zu befördern.“

Wie lange der Mitarbeiter schon Sabotage betrieben habe und vor allem, ob und welche Probleme sich auf sein Tun zurückführen ließen, ist bisher nicht klar. Aber was er bisher gestanden habe, sei „ziemlich schwerwiegend.“ Das ganze Ausmaß soll eine Untersuchung feststellen, die diese Woche beginnt. „Es könnte mehr dahinterstehen als wir bisher sehen“, schreibt Elon Musk. „Wir müssen herausfinden, ob er alleine oder mit anderen bei Tesla gemeinsame Sache machte und ob er mit jemanden außerhalb des Unternehmens arbeitete.“

Der Tesla-Chef lässt sich zur Vermutung hinreißen, dass Konkurrenten oder Wallstreet-Investoren mit dem verdächtigen Mitarbeiter konspiriert haben könnten. Denn: „Wenn sie bei Abgaswerten falsch spielen, vielleicht betrügen sie dann auch bei anderen Dingen?“ Aber meistens, schränkt der Tesla-Chef ein, seien es wohl vergleichsweise simple Gründe. Nämlich "Rache an einer Person oder der Firma". In einer weiteren E-Mail mahnt Elon Musk seine Mitarbeiter zu mehr Aufmerksamkeit und Vorsicht. Denn erst kürzlich habe es auf einer Produktionsstraße im Werk in Fremont ein kleines Feuer gegeben, das zwar niemanden verletzte aber die Anlage für mehrere Stunden lahmlegte. „Vielleicht war es nur ein zufälliger Vorfall“, schreibt Musk. „Aber wie Andy Grove schon sagte: Nur die Paranoiden überleben.“

Der Sabotageverdacht bietet Elon Musk natürlich eine gute Gelegenheit, einige Probleme von Tesla auf vermeintliche Feinde in und außerhalb seiner Firma abzuwälzen. Aber tatsächlich kam es bereits in der Vergangenheit zu irritierenden Situationen. Vor zwei Jahren gab sich beispielsweise ein Manager eines Öl-Konzerns als Musk aus, um an interne Informationen zu kommen.

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