Ein Computer-Forensiker hat im Nachgang rekonstruieren können, wie das Model 3, das einem Tesla-Verleihservice gehört, gestohlen werden konnte. Offenbar hat der Dieb, der sich schon öfter bei der Autovermietung einen Wagen geholt hatte, zunächst beim Tesla-Kundenservice angerufen. Dort hat er den betroffenen Wagen zu seinem persönlichen Tesla-Account hinzufügen lassen. Dabei verwendete er die Identifikationsnummer des Autos, wie The Drive berichtet. Diese lag ihm also bereits vor.
Danach war es ihm wohl möglich, das Auto über die App zu entsperren und mit dem Wagen wegzufahren. Allzu lange konnte der Dieb den Tesla aber nicht genießen: Bereits wenige Tage später konnte er über einen weiteren Trick geortet werden. Zwar hatte der Fahrer das GPS-Signal des gestohlenen Tesla deaktiviert, um nicht verfolgt werden zu können. Der Eigentümer des Tesla hatte jedoch eine Idee. Er verfolgte per App die Orte, an denen der Dieb das Auto per Supercharging auflud. Diese Daten gab er an die Behörden weiter. So konnte das gestohlene Model 3 ein paar wenigen Tagen gefunden und der Dieb festgenommen werden.
Dieb hatte das Auto wohl schon vorher ausgeliehen
Im Vorfeld war der Täter bereits auffällig geworden. Er hatte sich mindestens sechs Mal zuvor einen Tesla bei der bestohlenen Firma ausgeliehen. Gegenüber Mitarbeitern des Unternehmens gab er mit einem enormen Tesla-Wissensschatz an, vor allen Dingen, was die Sicherheitssysteme der Elektro-Autos betraf. Tesla gab zu Protokoll, dass das Smartphone des Diebs vermutlich noch von einer vorherigen Leihe für das betroffene Fahrzeug registriert war und daher der Diebstahl gelingen konnte.
Die Verleihfirma bestreitet dies jedoch und gab an, dass nach jeder Leihe die Authorisierung für das Smartphone des Nutzers gelöscht wird. Sicher ist wohl nur, dass der schlüssellose Zugang, der für Teslas bereits seit einiger Zeit gängig ist, trotz der einfacheren Bedienbarkeit ein gewisses Sicherheitsrisiko darstellt. Erst vergangene Woche hatten belgische Hacker offen gelegt, dass sie ein Model S knacken konnten.