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Super Mario ist kein Klempner mehr! Was ist er dann?

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Nintendos Videospielheld Super Mario ist ein vielbeschäftigter Mann: Er fährt Kart, spielt Tennis, betätigt sich als Arzt und muss ständig seine große Liebe Prinzessin Peach retten. Dennoch kommt die Nachricht von Nintendo überraschend: Mario hat seinen Klempner-Job aufgegeben. Unser Autor hat ein bisschen spekuliert, was er jetzt wohl stattdessen macht.

Ich will nicht behaupten, dass Nintendo-Maskottchen Mario mich in meiner Kindheit dazu veranlasst hat, ernsthaft über den Klempnerberuf nachzudenken. Nein, ein Gas- und Wasserinstallateur, wie das Handwerk offiziell heißt, wollte ich nun wirklich nicht werden. Trotzdem war mir diese alltägliche Beschäftigung eines meiner größten Videospielhelden sehr wichtig. Denn sie repräsentierte Bodenständigkeit.

Ich stellte mir vor, wie das Leben als Super Mario so wäre. Ich würde meinem normalen – und zugegebenermaßen ziemlich langweiligen – Leben nachgehen, Toiletten reparieren, Waschbecken installieren und Badewannen abdichten. Dann plötzlich käme ein Notruf: Ich muss zusammen mit meinem Bruder Luigi ganz dringend ins Pilz-Königreich, denn Prinzessin Peach ist mal wieder entführt worden.

Auf magische Weise verwandelten sich Rohre und Leitungen in Durchgänge zu dieser zauberhaften Welt. Mario und Luigi huschten durch und das Jump’n’Run-Abenteuer begann. Sollte die Prinzessin einmal kein Kidnapping-Opfer sein, traf ich mich zum Tennisspielen oder Kart-Fahren, feierte Partys oder genoss meine Golfrunden. Nur das mit dem Doktor hat nie so ganz gepasst. Doch mein kindlicher Verstand hatte keine Probleme, sich auch das auszumalen.

Wie die Games-Website Kotaku als Erstes herausgefunden hat, ist es nun aber vorbei mit der Klempnerei. Schade eigentlich. Klar, die Frage, wann der schnauzbärtige Held denn überhaupt noch die Zeit für den Handwerker-Job gehabt hat, drängt sich geradezu auf. Schließlich muss er bald im Hüpfspiel Super Mario Odyssey dafür sorgen, dass Nintendos neue Hybrid-Konsole Switch einen neuen Hit bekommt.

Doch darum geht es ja nicht. Mit seinem Normalo-Job stand Super Mario in alter Tradition zu anderen Superhelden. Spider-Man war im normalen Leben Fotograf, Superman Reporter – und Super Mario eben Klempner. In unserer Welt ein normaler Arbeiter, doch insgeheim ein Prinzessinnen-Retter.

Und es nimmt der Wirklichkeit ja auch ein Stück Magie. Wie oft stellte ich mir vor, ich wäre auch so ein Held. Für das normale Auge ein durchschnittlicher Junge, doch in Wirklichkeit heimlicher Beschützer und Wächter. Ein tragisches Schicksal, denn eigentlich will man nur ein normales Leben, doch muss man ständig die Welt retten. Und niemand dankt es einem. Ein stiller Held.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Heute gibt es keine stillen Helden mehr; Helden sind laut geworden. Sie wollen ein Stück abhaben vom Berühmtheitskuchen. Zwischen dem Master Chief und Lara Croft ist offenbar kein Platz mehr für einen anonymen Retter. Oder schult Mario etwa nur um? Hat er genug vom Klempner-Job und möchte sich weiterbilden? Ich könnte dies tatsächlich nachvollziehen.

Genügend Fähigkeiten hätte der korpulente Italiener. Mit seinen Skills könnte er Nathan Drake – der zuletzt von zwei Frauen ersetzt wurde – und Indiana Jones locker Konkurrenz machen. Sehen wir Mario etwa bald mit Pistole und Peitsche? Oder tauscht er seine Latzhose gegen Rüstung und Schwert und geht auf Drachenjagd? Denkbar wäre auch, dass Mario Astronaut oder Pilot wird. In beiden Bereichen hat er sein Können schon bewiesen.

Vielleicht, aber nur vielleicht, zieht er ja auch ins Pilz-Königreich und hält endlich um die Hand von Prinzessin Peach an. Das wäre tatsächlich eine Wendung, die mir gefallen könnte! Super Mario, Bezwinger von Tyrannen, Retter von Welten, Bewahrer des Friedens und Prinz des Pilz-Königreichs. Bowser würde wohl vor Wut in seinen Panzer beißen.

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