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Stratolaunch will ein Raketenflugzeug mit Menschen ins All schießen

von WIRED Staff
Das Unternehmen Stratolaunch hat das größte Flugzeug der Welt gebaut. Jetzt hat es die Raketen vorgestellt, die damit ins All starten sollen. Darunter ist auch ein Raketenraumschiff, das Menschen befördern könnte.

Noch in diesem Jahr soll das doppelrümpfige Megaflugzeug von Stratolaunch seinen ersten Testflug absolvieren. Jetzt hat das Unternehmen auch die Raketen vorgestellt, die in Zukunft zwischen den beiden Flugzeugrümpfen des Roc – der offizielle Name lautet Scaled Composites Stratolaunch – in die Höhe gebracht und gezündet werden sollen, um Nutzlasten wie Satelliten aber auch Menschen ins All zu bringen. Allerdings wird es noch mindestens drei Jahren dauern bis diese ihre ersten Starts erleben. Bis sie einsatzbereit sind soll das von Microsoft-Co-Gründer Paul Allen gestartete Unternehmen auf Raketen wie die Pegasus-XL von Northrop Grumman Innovation Systems zurückgreifen, die maximal 450 Kilogramm tragen.

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Die drei Raketen, die bei Stratolaunch in Arbeit sind, sollen deutlich mehr Tragkraft bieten. Das sogenannte Medium Launch Vehicle soll bis zu 3,4 Tonnen ins All befördern und dadurch für den Transport von kleinen Satelliten prädestiniert sein. Das Medium Launch Vehicle-Heavy soll mit seinen zwei Zusatzboostern für Lasten von bis zu sechs Tonnen konzipiert sein und könnte damit nicht nur Satelliten, sondern auch Module für Raumstationen in den Orbit heben.

Ein Raketenraumschiff

Nebst den zwei vergleichsweise normalen Raketen werkelt Stratolaunch unter dem Codenamen Black Ice aber auch noch an einem offiziell Medium Launch Vehicle-Reusable getauften Vehikel. Dabei handelt es sich um ein Raketenraumschiff, das an das autonome Shuttle Boeing X-37 oder auch das DARPA-Projekt Phantom Express XS-1 erinnert. Das soll zunächst als Frachttransporter entwickelt werden, der sowohl Ladung ins All bringen als auch zurückbringen und gleich einem Flugzeug auf einem Rollfeld landen kann. Aber ebenso denkbar wäre für Stratolaunch auch eine Variante, die Menschen ins Erdorbit transportiert, die dort Reparaturen an Satelliten vornehmen oder andere Missionen absolvieren.

Das Raumfahrt-Start-up verfolgt einen aggressiven aber durchaus realistischen Zeitplan. Geht alles glatt, soll das Medium Launch Vehicle im Jahre 2022 seinen Jungfernflug durchführen. Das Medium Launch Vehicle-Heavy und Black Ice sollen sich hingegen in noch sehr frühen Entwicklungs- und Konzeptphasen befinden.

Eigentlich sollte SpaceX liefern

Ursprünglich hatte das 2011 gegründete Stratolaunch gemeinsam mit SpaceX eine von der Falcon 9 abgeleitete Rakete für das 117 Meter breite Trägerflugzeug entwickeln wollen. Allerdings war die Zusammenarbeit 2012 beendet worden. Daraufhin hatte Stratolaunch einen Vertrag mit Orbital ATK abgeschlossen, das 2017 zu Northrop Grumman Innovation Systems wurde. Dessen Pegasus-XL-Rakete soll 2020 erstmals aus dem Flug abgefeuert werden

Stratolaunch ist mit der Idee, Raketen von einem Flugzeug aus ins All zu schießen nicht alleine. Bereits seit 2004 arbeitet das von Richard Branson begründete Virgin Galactic an einem Trägerflugzeug, das ein gesondertes Raketenschiff mehrere Kilometer in die Höhe trägt, um Weltraumtouristen in den Erdorbit zu bringen. Ebenso soll das gleichsam vom britischen Milliardär gestartete Virgin Orbit eine eigene Rakete, die LauncherOne, bauen, die dann von einer Boeing 747-400 auf Starthöhe gebracht und abgeschossen werden soll.

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