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Steve Bannon baut jetzt eine Kryptowährung für Populisten

von WIRED Staff
Der ehemalige Trump-Chefstratege Steve Bannon hatte bereits durblicken lassen, dass er eine eigene Kryptowährung schaffen will. Jetzt macht er Ernst: Sie befindet sich bereits in der Entwicklung und soll politischen Aktionismus belohnen.

Mit seinem Unternehmen Bannon & Company will Steve Bannon alsbald in das Geschäft mit Kryptowährungen einsteigen. Den Anfang soll dabei offenbar eine Kryptowährung für Populisten machen, die er selbst aus dem Boden stampfen will. Zur Umsetzung hat sich der ehemalige Trump-Stratege nun Jeffrey Wernick an Bord geholt, der einst für die Investmentbank Salomon Brothers tätig war und sich derzeit als Investor und Berater von Blockchain-Projekten wie Qtum profiliert. Wie Wernick sagt, will sich Bannon in den kommenden Wochen immer wieder mit ihm treffen, um die Details auszuarbeiten.

Offenbar soll sich die Kryptowährung als populistisches Kampfmittel etablieren. Denn sie soll dienen, um „politische Anstrengungen“ jenseits des Establishments und damit weltweit „populistische Bewegungen“ zu unterstützen. Beispielsweise könnte sie anonyme Spenden ermöglichen, helfen, nicht verortbare Wahlkampffonds zu organisieren oder genutzt werden, um eine politisch homogene Parallelökonomie zu schaffen.

Wernick selbst würde die politischen Ansichten von Bannonen nicht teilen. „Seine Ideologie interessiert mich nicht“, sagt der Investor. Was sie teilen, sei die Vision, mit Kryptowährungen an bestehenden Strukturen zu rütteln. Geht es nach ihm, wird die neue Währung eine Devise für alle Strömungen jenseits des Mainstreams – nicht nur die Ultra-Rechte. Daher habe Wernick auch versucht, beispielsweise Kontakt mit Unterstützern von Bernie Sanders aufzubauen.

Ein gefährlicher Coin

Bannon hatte behauptet, mit frühen Investitionen in Bitcoin ein Vermögen gemacht und sich intensiv mit der Krypto-Gemeinde auseinanderzusetzt zu haben. Er hatte auch mehrfach gescherzt, dass er einen „deplorables coin“ entwickeln wolle – ein Verweis auf die Unterstützer von Trump, die Hillary Clinton als „a basket of deplorables“ – ein „Korb voller Bedauern“ – bezeichnet hat. Eben für jene „deplorables“ solle das Coin-Projekt gedacht sein.

Zunächst hatte Bannonen auch die Idee eines Initial Coin Offerings verfolgt aber offenbar aufgegeben, da das die Währung zum Ziel von Regulierungsbehörden machen könnte. Einige Beobachter fürchten, dass eine solche Währung Neo-Nazis und Nationalisten die Möglichkeit geben würde, sich finanziell zu vernetzen und in kurzer Zeit Mittel für gefährliche Hetzkampagnen oder gar Terrorismus zu sammeln.

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