Verschiedene Anschlüsse, verschiedene Standards und zu wenig Ladestationen. Das Aufladen von Elektroautos ist nach wie vor ganz schön kompliziert. Das Grazer Start-up Easelink will das ändern - mit seiner „Matrix Charging“-Technologie. Dabei wird ein Ladepad, also eine Art Platte, in den Boden eingelassen. Darüber muss das Auto geparkt werden, an dessen Unterboden ein 60 mal 60 Zentimeter großer Konnektor angebracht ist. Kabellos stellen Ladepad und Konnektor eine Verbindung her – und die Batterie des E-Autos wird aufgeladen. Perfekt einparken muss man dafür nicht, 30 Zentimeter hin oder her sollen keine Rolle spielen.
Gegenüber den bisherigen Ladesäulen habe das „Matrix Charging“ einige Vorteile, sagt Easelink. Zum einen sei die Ladelösung durch den Verzicht auf bewegliche Teile „völlig wartungsfrei“. Zum anderen könnte das Ladepad durch seine robuste Bauweise auch im öffentlichen Raum verbaut werden, zum Beispiel auf Parkplätzen. Selbst das Gewicht eines Lastwagens soll für das Ladepad kein Problem sein. Außerdem könnten durch die neue Technik auch kürzere Stehzeiten leichter genutzt werden, um ein Elektroauto aufzuladen. Denkbar wäre sogar, Ladepads an Ampeln oder Bahnübergängen einzubauen.
Gespräche mit Autobauern und Infrastrukturanbietern
Easelink befindet sich bereits in Gesprächen mit deutschen, britischen, und skandinavischen Automobilherstellern. Mit dem chinesischen E-Autohersteller Wey arbeitet die Firma bereits zusammen. Das Start-up will allerdings nicht nur mit Autobauern kooperieren, es steht auch in Kotankt zu Infrastrukturanbietern, etwa um die Ladetechnik in öffentlichen Parkhäusern oder Tiefgaragen zu integrieren.
Eine Ladeinfrastruktur, die auf kabellose Ladeplatten statt auf Ladesäulen und Kabel setzt, könnte für die Zukunft übrigens entscheidend sein. Für ein selbstfahrendes Auto dürfte es schließlich deutlich einfacher sein, über einer Ladeplatte zu parken als einen Stecker in eine Ladesäule zu stecken.