Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Segway macht jetzt Elektro-Tretroller

von Juliane Görsch
​Elektro-Tretroller sind im Kommen, zumindest wenn es nach Segway geht. Obwohl die motorisierten Fahrzeuge auf deutschen Straßen noch nicht zugelassen sind, glaubt das Unternehmen, dass sie auch hierzulande gut ankommen werden.

Die Firma Segway ist für ihre eigentümlichen Steh-Elektroroller bekannt, auf denen man vor allem Touristengruppen an Sehenswürdigkeiten vorbeisausen sieht. Seit Segway 2015 mit dem chinesischen Unternehmen Ninebot fusioniert ist, wollen sie ihr Angebot auch auf den Consumer-Markt ausweiten. Auf der IFA stellt das Unternehmen deshalb vier neue Transportgeräte vor: Es gibt zwei neuen Modellen der selbstbalancierenden persönlichen Transporter der Mini-Reihe – nein, Segway zufolge dürfen die auf keinen Fall Hoverboard genannt werden! Das Highlight sind jedoch die elektrischen Kickscooter, mit denen das Unternehmen den Massenmarkt begeistern will.

Mit 12,5 kg gehören die beiden Kickscooter Modelle ES1 und ES2 zu den leichtesten auf dem Markt. Ihr Design sei schlicht, kompakt und extra für den globalen und westlichen Geschmack konzipiert, sagt Richard van Santen, Vizepräsident für Verkauf und Marketing bei Segway, gegenüber WIRED. „Es ist ein Premium-Modell mit besonderem Augenmerkt auf Komfort und Sicherheit, das wir für einen Massenmarkt produzieren.“ Das erweiterte Modell ES2 hat im Gegensatz zum Standardmodell ES1 Stoßdämpfer sowie Front- und Rückleuchten, die das Fahren auch bei Dunkelheit und auf Kopfsteinpflaster möglich machen.

Der ES1-Scooter erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h und kann Strecken von ungefähr 25 km zurücklegen. Der ES2 ist noch einmal 5 kmh schneller. Eine LED-Anzeige auf dem Lenker gibt Auskunft über Geschwindigkeit und Ladezustand. Wie bei einem unmotorisierten Tretroller muss man sich zunächst mit dem Fuß abstoßen, dann springt der E-Motor an und unterstützt.

Es gibt eine mechanische Hinterradbremse und eine elektrische Bremse am Lenker. Durch ein Energierückgewinnungssystem soll sich der Akku auch während der Fahrt wieder aufladen lassen– etwa wenn es bergab geht. In Zukunft soll die Batterie auch aufgerüstet werden können, damit größere Reichweiten und Geschwindigkeiten erreicht werden können. Das Einsteigermodell ES1 des KickScooters wird knapp 500 Euro kosten, der ES2 mit erweiterten Funktionen etwa 600 Euro.

Mit all seinen Features und Funktionen ist der ES1 und ES2 definitiv für den Rad- oder Gehweg gemacht. Dass man mit diesem Gefährt nicht auf einer vielbefahrenen Straße rollen möchte, war während unserer Probefahrt auf der IFA sofort klar. An sich ist das aber auch egal, denn beides ist derzeit eigentlich verboten.

Laut van Santen haben die persönlichen Transporter der Mini-Reihe und der KickScooter noch keine Verkehrszulassung in Deutschland. „Die Regierungen sind dem technischen Fortschritt immer hinterher“, sagt van Santen. Elektrische KickScooter seien aber im Komme und andere Hersteller würden nachziehen. „Am Ende entscheiden die Verbraucher, wie schnell Zulassungen für den Straßenverkehr erfolgen“. Bis dahin könnten Early-Adopter aber immerhin auf Privatgeländen umherfahren.

Die KickScooter wie auch die neuen selbstbalancierenden Roller MiniLite und MiniPro sollen dabei vor allem junge, sportliche Leute ansprechen. Denn alle Fahrzeuge setzten auf smarte Sensoren, die die Fahrweise und Geschwindigkeit aufzeichnen und dann per Bluetooth an die dazugehörige App senden. Es ist so möglich das eigene Fahrverhalten zu tracken und sich mit anderen Nutzern messen, ähnlich wie in der Jogging-App Runtastic.

Van Santen hört es nicht gerne, wenn seine selbstbalancierenden Segways als Hoverboard bezeichnet. Denn sie seien kein Spielzeug, sondern „Premium Produkte“. Neu sind in dieser Kategorie das MiniLite für Kinder und das MiniPro für Sportler.

Ersteres zeichnet sich durch eine geringere Reichweite und Geschwindigkeit aus sowie eine nicht verstellbare Lenkstange. Das Pro-Modell hat eine längere Akkuleistung, ist robuster und wasserfest. Mit einer dazugehörigen Fernbedienung kann man das Fahrzeug auch wie ein Haustier hinter sich her dackeln lassen. Mehr als ein Fun-Feature ist das im Moment aber noch nicht. Denkbar wäre, dass man vielleicht eine Action-Kamera darauf befestigt, um sich selbst zu filmen. Das MiniLite für Kinder gibt es für 400 Euro, das MiniPro wird knapp 1000 Euro kosten.

Ab Oktober sollen die neuen Geräte von Segway dann in Deutschland auf den Markt kommen. Damit sind sie nicht die einzigen, die diesen Markt in Deutschland besetzten wollen. BMW will im vierten Quartal seinen eigenen kompakten E-Scooter auf den Markt bringen. Mit voraussichtlichen 2.500 Euro wird dieser dem Preis von Segway nicht standhalten können. Aber auch andere E-Tretroller bewegen sich im Preissegment um die 600 Euro. 

GQ Empfiehlt