Die neue Plattform soll es einerseits ermöglichen, bestehende Wertpapiere in digitale Tokens zu verwandeln, und andererseits mit bislang nicht im Finanzsystem handelbaren digitalen Vermögenswerten zu handeln, wie heise online berichtet. Ob damit auch Kryptowährungen wie Bitcoin oder bestehende Tokens gemeint sind, ist noch nicht bekannt. Klar ist aber, dass die SIX Digital Exchange die Verarbeitungsgeschwindigkeit im Handel drastisch erhöhen könnte, weil sie auf die Blockchain-Technologie setzt: Aktuell dauert es beim Aktienhandel bis zu zwei Tage, bis Wertpapiere und Kaufsummen beim neuen Besitzer ankommen. Die Zeit könnte stark reduziert werden.
Die Banken sollen laut SIX allerdings erst einmal selbst entscheiden können, ob sie die bisherige traditionelle Handelsplattform Chess verwenden, oder die neue Blockchain-Lösung einsetzen wollen. Mitte 2019 sollen die ersten Dienstleistungen angeboten werden. Wichtig ist der SIX zunächst das Aufbauen von Vertrauen: Kryptobörsen stehen nicht zuletzt wegen immer wiederkehrender Hackerangriffe in Kritik. Daher strebt SIX Standards an, die mit heutigen Regulierungen vergleichbar sind. Dafür steht das Unternehmen in Austausch mit entsprechenden Regulatoren. Die neue Handelsplattform wird der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht und der Schweizerischen Nationalbank unterstehen.
Auch Deutsche Börse interessiert an Blockchain
Die SIX Swiss Exchange ist die wichtigste Börse der Schweiz. Sie befindet sich im Besitz von 127 Banken und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von zwei Milliarden Dollar. Auch andere Börsen haben die Blockchain im Blick, etwa die Deutsche Börse in Frankfurt.