Mysteriöse Töne am tiefsten Punkt der Weltmeere – Das könnte Stoff für einen Film sein. Oder für Verschwörungstheorien. Oder aber ein Team von Wissenschaftlern nimmt sich der Sache an und kommt auf eine plausible Antwort. So sagen Forscher der Oregon State University: Es war ein Bartwal, dessen Laute keinem bisher bekannten Walgesang ähneln.
Interessant für die Wissenschaftler: Das Geräusch, das im Herbst 2014 und dann noch einmal im Frühjahr 2015 im Tiefseegraben Marianengraben im westlichen Pazifik aufgenommen wurde, umfasst eine beeindruckende Frequenzspanne: von sehr dumpfen Tönen zu sehr hoch quietschenden, von 38 Hertz bis 8000.
Rund 326 Einzelaufnahmen der Laute gelangen damals, jede wahrnehmbare Lautäußerung mit rund fünf Minuten Abstand zur nächsten. Forscher setzten dafür so genannte Passiv-akustische Tauchgleiter ein, unbemannte U-Boote, die in tiefste Tiefen vorstoßen können. Sharon Nieukirk, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bioakustik-Forscherteam der Universität, sagte, die aufgenommenen Töne seien jeweils „sehr spezifisch“ gewesen und – zumindest die sehr tiefen Töne – einem Bartwal zuordnebar.
Was die Wissenschaftler allerdings wundert: Normalerweise seien Walgesänge ähnlicher Art in der Paarungszeit zu hören. Die im Marianengraben vernehmbaren „Star Wars artigen“ (O-Ton aus dem Forscher-Team) Rufe waren jedoch außerhalb dieser Phase hörbar.
„Wir haben deshalb unseren Datensatz komplett veröffentlicht“, sagt Nieukirk. „Vielleicht können weitere Experten ihre eigenen Schlüsse ziehen.“ Letztlich sei die Hoffnung der Forscher aus Oregon, dass ein Team bei einer Exkursion so nahe an das Gebiet heran wie möglich weitere Informationen sammeln könne.