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Nikola Motors stellt neuen Wasserstoff-Elektro-Truck vor

von WIRED Staff
Das Wasserstoff-LKW-Start-up Nikola Motor Company hat einen schlanken Lastkraftwagen für den europäischen Markt vorgestellt. Der ist weniger protzig als die US-Fahrzeuge aber soll ebenso viel Leistung bringen. Allerdings fehlt es noch an passenden Wasserstofftankstellen.

Vor vier Jahren war die Nikola Motor Company gegründet worden, um das Tesla für LKW zu werden. Wobei das Start-up nicht nur auf Batterien und Elektromotoren setzt, sondern beides auch noch mit einem Wasserstofftank und einer Brennstoffzelle kombiniert, die beim auf Schwerlast- und Überlandfahrten ausgelegten Nikola One und beim eher für Tagestransporte ausgelegten Nikola Two in einem Anbau am Führerhaus respektive dem Unterboden untergebracht sind. Die beiden groß dimensionierten Fahrzeuge sind eher für den amerikanischen Markt ausgelegt. Nun hat das Start-up mit dem Tre auch einen Laster angekündigt, der für den europäischen, australischen und asiatischen Markt gedacht ist.

Ähnlich dem One und Two soll auch der Nikola Tre mit einer Kombination aus Elektro- und Wasserstoffantrieb gespeist werden – bei deren Konstruktion und Umsetzung das deutsche Unternehmen Bosch beteiligt ist. Die Leistung und Reichweite sollen bei bis zu 1000 PS und – je nach Konfiguration – 500 bis 1.200 Kilometer liegen. Optisch ist der Tre jedoch gänzlich anders gestaltet als seine Vorläufer. Statt mit einer ausufernden und aerodynamisch geformten Langhauber- kommt der Tre mit Frontlenkerkonstruktion daher, die an LKW-Modelle wie den Mercedes-Benz Actros, Volvo FH und Skania R angelehnt scheint.

Es fehlen noch die Wasserstofftankstellen

Das weniger wuchtige Design ist aber wohl nicht nur eine Anpassung an das europäische Straßenbild, sondern auch eine rechtliche Entscheidung. Erst im Mai hatte die Nikola Motor Company die Konkurrenz von Tesla auf 2 Milliarden US-Dollar wegen angeblicher Patentverletzungen verklagt – unter anderem wird als Beleg das tatsächlich sehr ähnliche Design des Nikola One und Tesla Semi angeführt. Tesla hingegen hatte mehrfach gefordert, die Klage abzulehnen, da sowohl Design als auch Technologie vollkommene Eigenentwicklungen wären. Stichhaltige Belege konnte bisher keines der beiden Unternehmen vorlegen.

Sowohl der Nikola One und Two sollen zwischen 2020 und 2021 auf den Markt kommen. Alleine die Brauerei Anheuser-Busch soll über 800 Fahrzeuge vorbestellt haben – insgesamt seien es fast über 11.000. Der Tre soll hingegen 2020 erprobt werden und dann drei Jahre später auf den Markt kommen. Dabei, deutet Nikola an, könnten auch schon Selbstfahrsysteme integriert sein, die den Fahrer entlassen. Eine Herausforderung für Nikola stellt noch die Infrastruktur dar. Denn während das Netz von Stromtankstellen weltweit dichter wird, sind Wasserstofftankstellen immer noch eine Seltenheit. Daher will Nikola, nicht unähnlich Tesla, selbst strategisch platzierte Tankstationen errichten.

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