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Eek, a Penis! Eine Mutter verklagt Snapchat

von Elisabeth Oberndorfer
Snapchat drohen bei einer Sammelklage Strafzahlungen in Millionenhöhe, weil die App Minderjährige nicht vor unangebrachten Medienbeiträgen warnt.

Die Mutter eines 14-jährigen geht gerichtlich gegen Snapchat vor. Der Junge war im redaktionellen Bereich „Discover“ der App auf nicht-jugendfreie Inhalte gestoßen. Konkret bezieht sich die Beschwerde auf einen Buzzfeed-Artikel mit dem Titel: „23 Pictures That Are Too Real If You've Ever had Sex With A Penis“. Sexuelle Inhalte werden darin mit Bildern aus Disney-Filmen visualisiert.

Die Verbreitung solcher Inhalte würde „problematische Kommunikation“ wie „Sexting“ unter Minderjährigen fördern, befürchtet die Mom. Snapchat erlaubt in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Nutzung der App ab 13 Jahren. In der 32 Seiten langen Sammelklage schreibt der Anwalt der Mutter, dass die App-Betreiber ihre User vor nicht-jugendfreien Inhalten warnen müssten.

Der Jurist argumentiert mit dem Paragraphen 230 des Kommunikationsgesetzes „Communications Decency Act“, laut diesem müsste Snapchat einen Hinweis einfügen und das Alter abfragen. Pro Gesetzesverstoß – also jedes Mal wenn ein Minderjähriger auf entsprechende Inhalte stößt – wäre eine Strafzahlung in Höhe von 50.000 US-Dollar fällig. Damit könnten Snapchat Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen, wenn die Sammelklage erfolgreich ist.

Das Unternehmen gibt sich zu dem Fall zurückhaltend und verweist darauf, dass es sich bei „Discover“ um einen unabhängigen Bereich handle, für den die Medienpartner redaktionell verantwortlich sind: „Es tut uns leid, falls sich jemand angegriffen fühlt.“ Da der „Communications Decency Act“ nahezu vollständig aufgehoben wurde, sei es unwahrscheinlich, dass Snapchat tatsächlich Konsequenzen für die nicht-jugendfreien Inhalte befürchten muss, erklärt der Rechtsprofessor Eric Goldman gegenüber Ars Technica.

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