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Dieses Exoskelett besteht aus Stoff und Kabeln

von WIRED Staff
US-Forscher haben ein Exoskelett entwickelt, das länger und ausdauernder laufen lässt. Dabei besteht es nur aus Stoff, Kabeln und einer kleinen Kontrolleinheit. Gedacht ist es für Soldaten, Feuerwehrleute und Menschen mit degenerativen Krankheiten.

In Science-Fiction-Filmen wie Elysium oder Edge of Tomorrow bestehen Exoskelette aus wuchtigen Stahlstreben und surrenden Servomotoren. Dabei könnten sie in Zukunft jedoch ausschauen wie normale Klamotten. Denn Forschern des Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering und der Harvard John A. Paulson School of Engineering and Applied Sciences an der Harvard University ist es gelungen, einen tragbaren Soft-Exosuit aus Stoff herzustellen, der seinen Träger schneller, ausdauernder und stärker mache.

Das Exoskelett besteht aus einzelnen Textilkomponenten, die an der Hüfte, den Oberschenkeln und an den Fußknöcheln getragen werden. Sie erinnern an Stützbandagen und Knieschoner. Durch Zug- und Druck-übertragende Kabel, die durch die Stoffteile verlaufen, werden die Bewegungen unterstützt und dadurch die Hüfte und Gelenke entlastet. Beispielsweise werden die Beine durch die Kabel angezogen oder leicht nach vorne gedrückt. Bewegungs- und Drucksensoren überwachen dabei kontinuierlich die Stärke und Schnelligkeit des Trägers.

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Sobald der Nutzer anfängt zu laufen, analysiert eine Software den Rhythmus, Energieverbrauch und andere metabolische Daten. Nach und nach passt das System dann die mechanische Unterstützung an, damit der Benutzer weniger Kraft bei den Schritten aufbringen muss. Damit soll ein möglichst natürliches Laufgefühl vermittelt werden. Die Batterie samt Kontrolleinheit, die all das koordiniert, ist in einem Schuhkarton-großen Kasten untergebracht, der sich einfach an die Unterseite eines Militär- oder Einsatzrucksacks klemmen lässt.

Dieser Exo-Anzug könnte nicht nur Soldaten helfen

Bei Labortests und 19 Kilometer langen Probeläufen haben die Forscher den Energie- und Kraftverbrauch der Träger gemessen. Mit Anzug soll beides 14,8 Prozent niedriger als ohne gelegen haben: Eine deutliche und merkbare Entlastung. Damit soll das von der DARPA, der Forschungsbehörde des US-Militär, finanziell unterstützte Programm in Zukunft beispielsweise Soldaten helfen, längere Märsche einfacher zu bewältigen.

Ebenso könnte es aber auch Feuerwehrleuten, Wildhütern oder Streifenpolizisten ihren Job einfacher machen. Zudem wäre das grundlegende Konzept nicht nur auf Beine und Hüfte beschränkt, sondern könnte auch Arme, Finger oder den Rücken unterstützen. Dadurch könnten auch verschiedenste Menschen mit degenerativen Krankheiten oder generell Ältere von einem solchen Anzug profitieren.

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