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China kämpft mit Nebelkanonen gegen Smog

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Über vielen chinesischen Großstädten liegen dicke Smogwolken, die Menschen müssen Mundschutz tragen, um die Giftstoffe nicht einzuatmen. Jedes Jahr sterben 1,6 Millionen Chinesen an den direkten Folgen dieser Luftverschmutzung. Die Behörden sagen dem gefährlichen Feinstaub nun den Kampf an — mithilfe von Nebelkanonen.

Die Luftverschmutzung in China wird immer schlimmer, im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 39 Prozent gestiegen. Allein am 30. November 2015 waren 70 Städte mit einer Gesamtfläche von 530.000 Quadratkilometern mit schwerem Smog bedeckt. Vergangene Woche hat Chinas Hauptstadt Peking zum ersten Mal die höchste Smog-Alarmstufe ausgerufen. Die Folgen sind verheerend: Laut einer aktuellen Studie kostet die hohe Luftverschmutzung in China jeden Tag mehr als 4000 Menschen das Leben, das sind 1,6 Millionen Todesfälle pro Jahr.

Um dieses massive Problem in den Griff zu bekommen, setzen viele chinesische Städte mittlerweile auf Gegenmaßnahmen wie die Nebelkanonen von Hunan Jiujiu Mining Safety Equipment. Das 2011 in Changsha gegründete Unternehmen kennt sich aus mit Smog: Die Hauptstadt der Provinz Hunan ist die Heimat von mehr als sieben Millionen Menschen und bekannt für ihre Kohleindustrie. Die Luftverunreinigung ist hier entsprechend hoch. Deshalb kamen hier bereits frühe Versionen der Nebelkanonen zum Einsatz.

Die weiterentwickelte Variante verschießt feine Wasserpartikel mit einer Größe von zehn Mikrometern in die Luft. Diese binden den Feinstaub und fallen anschließend als Regen zu Boden. Damit werden aber längst noch nicht alle Schmutzpartikel aus der Luft gefiltert. Bei einer in China zuletzt häufig vorkommenden PM.2.5-Feinstaubdichte — schädliche Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern — bleiben weiterhin viele Schadstoffe zurück.

Der Hersteller ist sich dieser Schwächen zwar bewusst, betont aber, dass die Maschinen dennoch sehr effektiv seien. Die ersten Städte haben bereits ihre Zusammenarbeit mit dem Unternehmen angekündigt. Die Kanonen kosten in der mobilen Version — etwa auf einem Feuerwehrfahrzeug — rund 90.000 Euro und als fest verankerte Variante 12.000 Euro. Sie sollen in den Städten bei besonders starkem Smog nun regelmäßig zum Einsatz kommen. 

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