Der Mini Electric Pacesetter ist für die Rennstrecke gemacht.

Mini Electric Pacesetter

Der Mini für die Rennstrecke: So haben wir den Kleinwagen noch nie gesehen!

von Ralf Bernert
Nie war der Kleinwagen sportlicher! Deutlich abgespeckt und mit einem riesigen Flügel ist der Mini Electric Pacesetter für die Rennstrecke gemacht – und soll nun als Safety Car in der Formel E zum Einsatz kommen.

Karbon so weit das Auge reicht, ein auffällig dynamisches Design und ein riesiger Spoiler, der den Wagen auf den Track drückt: Der Mini Electric Pacesetter fällt augenscheinlich aus der Reihe und soll nun in der Formel E – falls mal was passiert – den Takt vorgeben. Hinter dem Entwurf stecken die Briten von John Cooper Works (JCW), die als Spezialisten für Mini-Tuning bezeichnet werden können und seit 2007 als Mitglied der Mini-Familie sehr schnelle Kleinwagen bauen. Bei ihrem neuesten Projekt legten sie allerdings nicht bei einem Verbrenner Hand an, sondern widmeten sich zusammen mit den Kollegen von BMW Motorsport dem elektrischen Mini. Herausgekommen ist ein Mini Cooper SE, der mit Fug und Recht als Rennstrecken-Spezialist bezeichnet werden darf. Sein vollständiger Name: Mini Electric Pacesetter inspired by JCW. (Lesen Sie auch: Der Mini bekommt ein neues Gesicht – und überrascht beim Blick aufs Dach)

Mini Electric Pacesetter: Ein Kleinwagen für die Rennstrecke

Damit das Formel-E-Starterfeld nicht hinterher zockeln muss, hat der E-Mini ordentlich abgespeckt. Nach der Diät wiegt der Pacesetter 130 Kilo weniger und ist dadurch deutlich agiler und schneller unterwegs als der Serien-Stromer. Bis Tempo 100 vergehen 6,7 Sekunden. Damit ist der elektrische Rennstrecken-Mini eine halbe Sekunde schneller als der Serien-Mini SE. Der optimierte Antrieb liefert 135 kW (184 PS) und 280 Nm.

Damit dieser sehr spezielle E-Mini seine Kräfte sauber auf die Strecke bringt, haben ihm die Motorsport-Experten ein dreifach verstellbares Gewindefahrwerk spendiert. Das ohnehin bereits obligatorische Cart-Feeling dürfte mit dem um ein paar Level schärfer, härter und vor allem präziser sein. Außerdem wurde beim Mini Electric Pacesetter die Spur um zehn Millimeter verbreitert, gebremst wird mit einer Vierkolben-Anlage und auf die Felgen zogen die Mechaniker Pilot Sport Pneus von Michelin– auf dass der Special-Mini mit ausreichend Traktion auf dem Track unterwegs ist! (Auch interessant: Audi RS 3 LMS (2021) – Dieser Rennwagen gibt einen Ausblick auf das Serienmodell)

Neuer sportlicher E-Mini: Aerodynamik und Ästhetik in einem Atemzug

Jetzt aber zum Anzug des Pacesetters. Oliver Heilmer, Design-Chef bei Mini, erklärt das neue Outfit so: "Das Design ist eine spannende Symbiose aus technischer Präzision und Emotion, hier bestimmt die Funktion die Form, viele Designelemente sind technisch getrieben. So wurden beispielsweise die Form der Radhäuser, Front- und Heckschürze in enger Abstimmung mit den Kollegen von BMW Motorsport entwickelt und sind unter anderem auch unter Gewichtsaspekten optimiert. Und gerade diese markante, technisch präzise Formensprache verleiht dem Fahrzeug seine hohe Emotionalität und Faszination."

Der Pacesetter setzt auf reichlich (Design-)Elemente für optimalen Luftfluss, die für maximale Traktion sorgen sollen – dabei aber auch schön anzusehen sind. Abrisskanten, Sprats, Splitter, Spoiler und so weiter. Einige Teile werden gedruckt und nicht gepresst, kommen also aus dem 3D-Drucker. Lackiert und foliert wird der schnelle und leise Brite natürlich auch. Ganz oben auf der Farbpalette steht Mattsiber, in Richtung Heck wird es knallig. Mittig an der Seite dann ein großes, einer Zielflagge nicht unähnliches Muster, das das Mini Electric-Logo trifft. Der Hintern des Mini Electric Pacesetters wird für die dahinter lauernden Formel-E-Boliden schwarz und rot schimmern – inklusive gelber Kontraste. (Lesen Sie auch: Das Pagani Huayra R Hypercar lässt keine Wünsche offen – bis auf eine Straßenzulassung)

Besonders der Innenraum hat abgespeckt

Wir öffnen die Türen und sehen einen spartanischen Innenraum. Die Maßnahmen der 130-Kilo-Diät treten hier besonders deutlich zutage. Wer einen Mini schon einmal auf öffentlichen Straßen bewegt hat, wird den runden Zentralmonitor vermissen, außerdem gibt es nur zwei Sitze. Die Mittelkonsole wurde mit Karbon bestückt und auf das Notwendigste reduziert: Schalthebel, Handbremse und ein paar kleine Schalter für die wichtigen Signalleuchten müssen reichen. Schlaufen ersetzen die Türgriffe und natürlich darf auch ein Überrollkäfig nicht fehlen.

Beim E-Prix in Rom feiert der Mini Electric Pacesetter sein Debüt

Und wann können wir uns diesen neuen, speziellen Mini in Aktion ansehen? Am 10. April 2021 beim Formel-E-Rennen in Rom gibt der Pacesetter sein Debüt.

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