Ja, stimmt schon. Mit Vorzeige-E-Autos wie dem Model S, dem NIO EP9 oder einem Jaguar i-Pace hat der Microlino wenig zu tun. Aber dafür ist er unglaublich süß – und soll unter der kugeligen Hülle mehr bieten als zunächst zu erahnen ist. Der Microlino ist der geistige Nachfolger des Isetta-Kabinenrollers, der zwischen 1955 bis 1962 von BMW gebaut worden war. Der Schweizer Wim Ouboter hatte ihn gemeinsam mit seiner Firma Micro Mobility, die vor allem mit Kickboards und E-Scootern bekannt geworden ist, und der Zürcher Hochschule ZHAW entwickelt. Im Jahre 2016 war das Wägelchen vorgestellt worden – und fand überraschend viele Interessenten.
Wie Micro Mobility jetzt bekanntgegeben hat, hat der Microlino erfolgreich die Prüfungen für die europäische Homologation, das Zulassungsverfahren für Elektrofahrzeuge, bestanden. Damit darf der kleine Wagen auf die Straßen und sei damit nun auch bereit für die Serienfertigung.
Klein aber flink
Der Microlino misst gerade einmal 2,4 Meter in der Länge und 1,5 Meter in der Breite. Dennoch bietet er Platz für zwei Personen – und drei Bier- oder auch Mineralwasserkisten im Heck. Ausgerüstet sein soll der Mini-E-Wagen wahlweise mit einer 8-kWh- oder 14,4-kWh-Batterie, die eine Reichweite von 126 respektive 202 Kilometern ermöglicht. Der Elektromotor leistet 15 kW – etwa 20 PS – und bringt den Wagen auf immerhin 90 Kilometer pro Stunde. Das ist genug für die Autobahn. Aber dennoch ist das Wägelchen vor allem als Stadtflitzer gedacht.
Bereits im September sollen die ersten 25 Fahrzeuge vom italienischen Autobauer Tazzari fertiggestellt werden. Die sollen für Probefahrten gedacht sein – womit der Hersteller auch erstes Feedback einholen will. Im Dezember soll dann die reguläre Fertigung beginnen. Die ersten Microlino wären für den Schweizer Markt gedacht. Anschließend soll die E-Knutschkugel auch nach Deutschland und in andere EU-Länder kommen. Wer sich einen der Wagen reservieren will, der kann das schon jetzt über ein Online-Formular oder den bald kommenden Online-Konfigurator tun. Der Preis? Der soll je nach Ausstattung bei rund 12.000 Euro liegen.