Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Diese Michelin-Reifen brauchen angeblich keine Luft mehr

von Cindy Michel
Das Rad neu erfinden wollen ja bekanntlich alle, den Reifen zumindest aber will Michelin soeben schon neu erfunden haben: In einer Konzeptstudie kommt er aus dem 3D-Drucker, besteht zu 100 Prozent aus recycletem Material und soll, so das Versprechen, niemals einen Platten haben. 

Wer Michelin hört, denkt erst einmal an Bibendum oder Bib, das dicke weiße Männchen aus Autoreifen. Prall gefüllte und kugelrund avancierte Bib zum perfekten Maskottchen der französischen Firma. Denn Bibs Schöpfer, André Michelin, erfand gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Luftreifen und machte das Unternehmen so weltberühmt. Jetzt, 126 Jahre später, stellt Michelin eine neue Art von Reifen vor. Einen, der Bib den Atem rauben wird.

Denn so präsentiert sich Vision, Michelins Konzeptreifen auf der hauseigenen Konferenz MovinOn in Montréal: Ganz ohne Luft, als Einheit aus Reifen und Felge, als Mix aus erneuerbaren und biologisch abbaubaren Rohstoffen, als Produkt eines 3D-Druckers und noch dazu angeblich noch smart.

Robust und widerstandsfähig soll er außerdem sein. Dafür sorge die Struktur unterhalb des Profils, die an eine Mischung aus einer Honigwabe und einer menschlichen Lunge erinnert, sagt Michelin. Alveolarstruktur (Lungenbläschen werden auch als Alveolen bezeichnet) nennt das Unternehmen das Konstrukt, durch dessen besondere Struktur die Luftfüllung der Reifen in Zukunft überflüssig werden soll.

Überflüssig könnte auch das lästige Reifenwechseln werden. Wenn der Gummi bei herkömmlichen Reifen abgenutzt ist, müssen diese ausgetauscht werden, anders verhält es sich bei Vision. Eine Art 3D-Drucker soll neuen Gummi auf den alten Reifen auftragen, wenn es nötig wird. Michelin selbst nennt dieses Prozedere „aufladen“. Ähnlich würde es sich mit dem Wechsel von  Sommer- und Winterreifen verhalten – auch das könnte der 3D-Drucker erledigen. Dafür will Michelin spezielle Auflade-Stationen schaffen.   

Diverse Sensoren am und im Reifen, die unter anderem die Abnutzung messen oder Straßenverhältnisse analysieren, senden ihre Informationen direkt ins Cockpit. Die Umweltbilanz des Reifens würde extrem minimiert werden, durch die biologisch abbaubaren Rohstoff, aus denen er gemacht ist.  Klar, es handelt sich nur um eine Konzeptstudie, steckt aber mehr als nur PR hinter dem Projekt von Michelin, dann kommt sein Männchen schon bald viel weniger aufgeblasen, dafür in modern bionischer Struktur daher.   

GQ Empfiehlt