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In der Schweiz vernetzen Drohnen Krankenhäuser und Labors

von WIRED Staff
Drohnen des US-Anbieters Matternet verbinden künftig Krankenhäuser und Labors in der Schweiz zu einem Liefernetz. Dringende Medikamente sowie Blut- und Gewebeproben sollen so günstiger und schneller da sein, wo sie gebraucht werden.

Drohnen erweisen sich zunehmend als hilfreich vor allem im medizinischen Bereich, in dem es oft um Schnelligkeit geht. In der Schweiz etwa fliegen kleine Transportdrohnen schon bald zwischen Krankenhäusern und Labors hin und her, um Notwendiges zügig zum Zielort zu bringen. Das Silicon-Valley-Startup Matternet steckt dahinter. 

Benutzer rufen die Drohnen per App und weisen ihnen digital ein Ziel zu – der Transport von Basisstation zu Basisstation erfolgt dann autonom. Muss etwa eine Blutprobe schnell in einem Labor analysiert werden, kann die Drohne diese zuverlässig transportieren und Probleme wie verstopfte Straßen einfach überfliegen. Auch eilige Medikamente sollen so immer schnell zur Stelle sein — das Unternehmen spricht von einer maximalen Lieferzeit von 30 Minuten.

Bereits im März hatte Matternet die Lizenz von der Schweizer Regierung erhalten, über dicht besiedelten Gebieten der Alpennation autonome Drohnenflüge durchzuführen. Wie Mashable berichtet, soll es nun im Oktober die ersten Lieferungen geben. 2015 hatte die Schweizer Post zudem mit Matternet gemeinsam die Lieferung von Päckchen in entlegene Bergdörfer getestet. Bis Jahresende sollen nun die Krankenhäuser des Landes vernetzt sein und so Zeit und Kosten beim Transport kleiner, aber dringender Pakete sparen.

Bislang hatte Matternet seine Drohnen gemeinsam mit Ärzte Ohne Grenzen in Entwicklungsländern getestet. Für die Schweiz hat das Unternehmen ein eigenes Team in Zürich aufgebaut. Langfristig soll das Transportnetz ohne Wartung auskommen: Einmal eingerichtet, sorgt die Basisstation für die Navigation und die Drohnen steuern sich selbst. Die Aufstellung neuer Stationen kann dann problemlos durch weitere Endnutzer erfolgen, was Matternets CEO Andreas Raptopoulos als „peer-to-peer drone delivery“ bezeichnet. Die medizinische Verwendung könnte dabei erst der Anfang sein.

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