Verschmutzte Luft reinigen und dabei Energie gewinnen – das klingt nach Wunschdenken. Doch Forscher der UK Leuven im belgischen Flandern und der Universität Antwerpen wollen genau das geschafft haben. Dafür haben sie ein kleines Gerät entwickelt, das aus zwei Kammern besteht, die wiederum durch eine Membran aus Nanopartikeln getrennt sind.
„Auf der einen Seite wird die Luft gereinigt, während auf der anderen Wasserstoffgas aus einem Teil der Abbauprodukte erzeugt wird“, erklärt der Leiter der Forschungsgruppe Sammy Verbruggen. „Das Wasserstoffgas wird gespeichert und kann später als Brennstoff etwa für Busse verwendet werden.“
Die Umwandlung findet in der Membran statt, denn dort sitzen spezielle Katalysatoren. Dabei handelt es sich um Solarzellen, die Licht in Energie umwandeln. Sie erzeugen entweder direkt elektrische Energie, oder eben Wasserstoff in einem Prozess ähnlich der Elektrolyse von Wasser. „Diese Katalysatoren können Wasserstoffgas produzieren und verschmutzte Luft in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen“, erläutert Verbruggen.
In der Vergangenheit seien diese Zellen, so der Forscher, hauptsächlich genutzt worden, um Wasserstoff aus flüssigem Wasser zu ziehen. Nun haben Verbruggen uns sein Team eine Entdeckung gemacht: „Wir haben festgestellt, dass dies nicht nur mit Wasser funktioniert, sondern auch mit verschmutzter Luft – und sogar viel effizienter.“
Was wie ein komplexer Prozess erscheinen mag, ist relativ einfach, denn das Gerät benötigt lediglich Licht, um zu funktionieren. „Noch arbeiten wir auf einer sehr kleinen Skala, doch sobald die Technologie bereit dafür ist, soll auch die Industrie davon profitieren“, sagt der Wissenschaftler.
