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Lidl beendet SAP-Projekt mit 500 Millionen Verlust

von WIRED Staff
Nach sieben Jahren erklärt der Lebensmittel-Discounter Lidl sein SAP-Projekt für gescheitert. Der Verlust soll dabei mehr als eine halbe Milliarde Euro betragen.

Lidl ist seit Jahren auf Expansionskurs. Das Unternehmen betreibt über 10.200 Filialen in 28 Ländern und ist gemessen an dieser Zahl der größte Discounter-Konzern weltweit. Mit dem für Lidl erstellten System „eLWIS“, die Abkürzung für elektronisches Lidl-Warenwirtschaftsinformationssystem) sollte die Warenwirtschaft optimiert werden. Dieser Plan wurde nun offiziell gestoppt, wie unter anderem t3n berichtet.

Vorerst testete Lidl das neue System nur in kleinen Filialen in Österreich, Nordirland und den USA. Offenbar sei aber die von mehreren Hundert IT-Spezialisten entwickelte Software nicht für umsatzstärkere Länder geeignet gewesen. Das zugrunde liegende SAP-System musste für LIDL in vielen Bereichen umprogrammiert und angepasst werden, was sich in hohen Berater- und Systemintegrationskosten niederschlug.

Daher zog die Unternehmensführung nun die Reißleine und entschied sich dafür, stattdessen das bisherige System Wawi weiterzuentwickeln. Der Vorstand teilte mit, dass sich „die ursprünglich definierten strategischen Ziele nicht mit vertretbaren Aufwand“ erreichen ließen. Allerdings wolle LIDL in anderen Bereichen mit SAP weiter zusammenarbeiten. Das eLWIS-Projekt erwies sich mit Kosten von über 500 Millionen Euro damit als herber Rückschlag.

Die Einführung eines neuen Warensystems ist allerdings oft mit großen Schwierigkeiten und hohen Kosten verbunden. So scheiterte ein solches Vorhaben auch bei der Deutschen Post, die ein IT-System mit dem Namen New Forwarding Environment einführen wollten. Nach nur einem Jahr wurde das Projekt beendet, Insider gehen von ebenfalls 500 Millionen Euro aus, die beim Testlauf verbrannt wurden.

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