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Larry Page und Air New Zealand wollen einen Lufttaxi-Service starten

von WIRED Staff
Das Start-up Kitty Hawk und Air New Zealand haben eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Das Ziel: Autonome Elektroflieger sollen als erste Lufttaxis der Welt in Neuseeland eingesetzt werden.

Der Google-Gründer Larry Page meint es echt ernst mit den Flugautos. Ernst im Juni hatte das von dem US-Milliardär finanzierte und in Mountain View und Palo Alto beheimatete Start-up Kitty Hawk den sogenannten Flyer vorgestellt. Das ist ein einsitziger Multikopter, der vor allem als spaßiges Freizeitflugvergnügen taugen soll. Ganz anders schaut es mit dem Kabinenflieger Cora aus: Der soll in Neuseeland als erstes reguläres Luftfahrt-Taxi der Welt eingesetzt werden. Dafür hat Zephyr Airworks, der neuseeländische Ableger von Kitty Hawk, nun eine Kooperationsvereinbarung mit der Fluglinie Air New Zealand geschlossen.

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Die Arbeit an Cora begann bereits vor acht Jahren. Denn vor Kitty Hawk hatte Page mit 100 Millionen US-Dollar Startkapital ein Flugauto-Start-up namens Levt Inc. gegründet, das direkt neben dem Google Campus ein Gebäude bezogen und seinen Namen nur Monate später in Zee.Aero geändert hat. Das arbeitete unter dem Stanford-Forscher Ilan Kroo an einem kurz „Z“ getauften Elektro-Langstrecken-Multikopter. Der sollte die Größe einer Cessna und parallel zum Rumpf und der Kabine angeordnete Rotoren haben. Bereits im Dezember 2011 gelang dem Prototyp Z-P1 erstmals ein Schwebeflug.

Zwei Teams, ein Start-up

Nach dem Testschweben verlief die weitere Entwicklung jedoch eher schleppend, weshalb Zee.Aero zu einem nicht ganz klaren Zeitpunkt mit dem Start-Up Kitty Hawk verschmolzen wurde, in das Larry Page auch mehrere Millionen gesteckt hat. Das kam mit dem Prototyp des späteren Flyer nämlich recht gut voran. Als Chef der Firma eingesetzt wurde der ehemalige Google-Car-Schöpfer Sebastian Thrun. Tatsächlich gelang dann 2016 mit dem neuen Z-P2-Prototyp, bei dem die Rotoren nun entlang von Flugzeugflügeln angeordnet waren, Ende 2016 der erste unbemannte und August 2017 der erste bemannte Flug.

Zwischenzeitlich wurde das einstige Zee-Aero-Projekt in Cora umgetauft und mit Zephyr Airworks ein Kitty-Hawk-Ableger in Neuseeland gegründet. Denn die Inselnation erlaubt dem Start-up mit „vorwärts gerichteten Regularien“ lange und auch spontane Testflüge der Versuchsfluggeräte – und das auch mit einem Autopiloten. Die Übereinkunft mit der nationalen Fluglinie war daher ein recht logischer Schritt.

Einfach mit der App rufen

Der nun mit Air New Zealand verabschiedete Plan sieht vor, dass die Fluglinie für die rechtlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen und den Aufbau eines Lufttaxi-Dienstes mit den Cora-Fliegern in Neuseeland sorgt. Kitty Hawk selbst soll die mit zwei Sitzen ausgestatteten Vehikel produzieren, bereitstellen und warten. Die sollen sich von Kunden später einfach per App rufen lassen.

Nach dem Einsteigen ziehen die zwölf Rotoren das Fluggerät in die Luft, woraufhin ein großer Heckpropeller den Senkrechtflug einleitet und sich die kleinen Roten weg klappen. Flug und Landung verlaufen, ganz selbstverständlich, vollends autonom. Die Maximalgeschwindigkeit liegt dabei bei 150 bis 180 Kilometern pro Stunde und die Reichweite bei rund 100 Kilometern (Luftlinie, versteht sich). Ob und wann ein erster Testlauf des Taxi-Service beginnen könnte und welche Regionen er abdecken soll, das ist bisher noch offen.

Übrigens: Das einstige Zee.Aero und Kitty Hawk sind nicht die einzigen Flugauto-Start-ups in denen Larry Page involviert ist. Auch Opener, das in Kanada gegründet wurde aber sein jetziges Hauptquartier nur wenige Gebäude von Kitty Hawk entfernt hat, wird vom Google-Gründer mitfinanziert. Das hat einen Monat nach dem Flyer von Kitty Hawk seinen BlackFly vorgestellt. Wohl nicht ganz zufällig. Denn beide Firmen sind vollkommen unabhängig und kämpfen sowohl um das Geld und die Aufmerksamkeit des Milliardärs.

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