Zunächst zehn Drohnen fliegen im Auftrag der kolumbianischen Polizei derzeit Angriffe auf die Felder von Koka-Bauern. Die 23 Kilogramm schweren Fluggeräte werden dabei zunächst genutzt, um die Felder in unwegsamen Gelände aufzuspüren. Dann versprühen sie in einem Tiefflug Glyphosat über die Anbauflächen, das laut Hersteller 90 Prozent der Kokapflanzen abtötet. Durch die geringe Flughöhe soll es dabei nur einen geringen Kollateralschaden an der umliegenden Pflanzenwelt geben.
Bisherige Programme zur Bekämpfung des Kokaanbaus mit Glyphosat waren 2012 zunächst verringert und dann 2016 ganz eingestellt worden, nachdem die WHO den Unkrautvernichter als krebserregend klassifiziert hatte. Zwischen 2001 und 2012 hatte die Ausbringung des Giftes die Anbauflächen in Kolumbien drastisch reduziert. Danach wuchs sie wieder an – laut US-Diensten auf mehr als 2.000 Quadratkilometer. Inzwischen hat die Organisation ihre Meinung geändert und die Tatsache, dass die Drohnen deutlich präziser arbeiten als Sprühflugzeuge, mache den Einsatz sicherer. Entsprechend soll die Drohnenflotte nach den ersten erfolgreichen Tests erweitert werden.
Die Firma Fumi Drones SAS stellt die Drohnen her und bildet die Polizisten in der Bedienung aus. Das Projekt ist Teil des Regierungsprogramms zum Stopp des Kokaanbaus in Kolumbien. Präsident Iván Duque hatte angekündigt, die Pflanze im Lande auszurotten, das einer der größten Exporteure des daraus gewonnenen Kokains ist. Kritiker sagen allerdings, die Drohnen seien nur eine technische Lösung, statt der nötigen politischen Lösung: Die Kokabauern bräuchten legale Alternativen, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen könnten.