Der Kashminer, den Kodak auf der CES Anfang 2018 vorgestellt hatte, sollte vom Krypto-Hype der vorhergegangenen Monate profitieren: Das Unternehmen versprach damals, das Gerät werde seinen Nutzern monatlich einen Profit von 375 Dollar bescheren, nach Abzug einer 50-Prozent-Pauschale, die an den Hersteller des Geräts Spotlite gehen sollte der dafür die Marke von Kodak nutzen durfte. Das Abomodell wurde jetzt von der US-Börsenaufsicht SEC verboten — vor allem, weil es sich dabei wohl um eine Betrugsmasche handelt, berichtet t3n.
Das Versprechen dauerhafter Mining-Gewinne wurde schon beim Start des Geräts von vielen Beobachtern für unrealistisch befunden: Nach der Startzahlung von 3400 Dollar müsste die Kryptowährung zum einen ihren hohen Kurs von damals 14.000 Dollar halten, um für den Profit zu sorgen. Der viel größere Haken war allerdings, dass sich mit jeder geschürften Bitcoin der Aufwand an Rechenleistung erhöht, der für die Nächste benötigt wird. Dass dies beim Geschäftsmodell Kashminer einfach verschwiegen wurde, wirkte direkt wie ein Versuch, Krypto-Laien Geld aus der Tasche zu ziehen.
Mit dem Verbot endet die Geschichte eines kuriosen Produktes, von dem Kodak inzwischen sagt, der Hersteller Spotlite hätte lediglich einen Sticker mit dem Logo des Kamera- und Filmherstellers auf einen Antminer Bitmain S9 geklebt. Der Kashminer ist allerdings nicht der einzige Ausflug des Unternehmens in die Kryptobranche, nachdem die Filmproduktion endgültig eingestellt wurde: Mit KodakCoin gibt es nämlich eine eigene Kryptowährung des Unternehmens — passenderweise für die Lizenzierung von Bildern im Netz. Die 80 für die Vermietung vorbereiteten Kashminer sollen jetzt in Island aufgebaut werden und dort Bitcoins für den Hersteller selbst schürfen.