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Bei dieser Food-App kam sogar Tim Cook zum Kochen vorbei

von WIRED Editorial
Mengting Gaos erfolgreiche App Kitchen Stories ist wie ein Klecks Sahne: Auch wenn man noch so satt ist, etwas Süßes geht immer. Findet anscheinend auch Apple-Chef Tim Cook, denn der besuchte das Berliner Unternehmen vor Kurzem auf einen Pfannkuchen. Wir haben den Artikel aus unserer neuen Magazin-Rubrik „Digitale Republik“ für euch freigeschaltet.

Dieser Artikel erschien zuerst in Ausgabe 01.2017 des WIRED Magazins. Im neuen Heftteil „Digitale Republik“ stellen wir Projekte und Ideen von Investoren, Managern, Gründern und Wissenschaftlern aus Deutschland vor. Wenn ihr die Ersten sein wollt, die neue WIRED-Artikel lesen, bevor sie online gehen: Hier könnt ihr das Magazin testen.

Schlagsahne! Braucht niemand zwingend. Ist trotzdem meistens das Beste, was obendrauf kommt. Und wenn man so will, ist das Berliner Startup Kitchen Stories die Schlagsahne unter den digitalen Kochangeboten. Vor drei Jahren, als Mengting Gao und ihre Mitgründerin Verena Hubertz das erste Mal ein Kochvideo in ihre App posteten, war das Internet bereits voll mit Rezepten.

„Ein komplett übersättigter Markt“, sagt Gao. Aber man kann noch so satt sein, ein Klecks Schlagsahne obendrauf geht immer. Und dann noch einer. Und plötzlich sind es 13 Millionen. So viele User haben die Kitchen-Stories-App weltweit inzwischen runtergeladen, um sich die Kochanleitungsvideos anzusehen. Diese sehen so schick aus, dass sie offenbar selbst Apple-Chef Tim Cook gefallen. Anfang Februar besuchte er das Team im Kreuzberger Hinterhofbüro.

Nur über schnelle Videos, die Spaß machen, bekommt man Nutzer dazu, Rezepte zu testen

Mengting Gao, Mitgründerin von Kitchen Stories

Dort, wo Cook für ein PR-Foto einen Pfannkuchen in die Luft warf (den Teig hat er nicht selbst gemacht, der Fangversuch mit der Pfanne sei gleich beim ersten Mal geglückt, sagt Gao), wird zwei Wochen später gehämmert und geschraubt. Die Küche wird neu eingerichtet, mit Miele-Geräten. Kitchen Stories hat eine auf mehrere Jahre angelegte Kooperation mit dem Gütersloher Unternehmen abgeschlossen. Die Kochanleitungen sind nun auch in der Miele-App erhältlich, zusätzlich hat der Küchenbauer Rezepte aus der eigenen Versuchsküche beigesteuert. 

Für das Startup ist die Zusammenarbeit ein wichtiger Schritt, es will mit seiner App Geld verdienen. Kooperationen, aber auch Lizenzverträge, Product Placements und von Unternehmen gesponserte Filme gehören zu den Einnahmequellen. Dann wird etwa mit dem Joghurt eines bestimmten Herstellers gekocht.

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Für alle Videos, die das Team in der eigenen Küche dreht, gilt: Sie sollen unterhalten. „Zarter Rehrücken an Rosenkohl“ wird in fünf Minuten erklärt. „Sommerlicher Salat mit Blauschimmelkäse-Dressing“ in drei Minuten. Dazu gibt es Küchentipps wie „Jakobsmuscheln einfach öffnen“ oder „Oliven richtig schneiden“. Nur über schnelle Videos, die Spaß machen, bekomme man Nutzer dazu, Rezepte zu testen, sagt Gao. Nach zwei Minuten sinke die Aufmerksamkeit sowieso, sagen die Daten. Die sind für die Zukunftspläne der Gründerin entscheidend.

Derzeit arbeitet ihr Startup an der Frage, wie sie Rezept- und Kochdaten strukturieren kann. Was steckt in einer durchschnittlichen Tomate? Wie viele Kalorien und Nährwerte hat sie? Was für ein Gewicht? Und wie können wir damit arbeiten und bessere Empfehlungen geben?

Was die Daten schon verraten: Die meisten kochen immer das Gleiche. Da kann das Video noch so gut sein: Wer Koriander nicht mag, wird auch nicht mit Koriander kochen. Im Schnitt verbringen User fünf bis sechs Minuten mit der mobilen Version. Auf dem Apple TV, auf das Kitchen Stories früh gesetzt hat, bis zu einer halben Stunde. Da gucken sie dann mehrere Videos hintereinander. Kochen als beste Unterhaltung. 

Der beliebteste Küchentipp ist übrigens: Sahne schlagen. Gao kann die Anleitung auswendig, vielleicht weil diese die zwei Leidenschaften verbindet, die sie auch für ihr Startup beansprucht. Die für Technologie: „Man braucht eine saubere, kalte Schüssel, bestenfalls aus Alu.“ Und die Leidenschaft für gute Inhalte: „Dazu kalte Sahne. Niemals warme Sahne nehmen.“ Und das Ganze dann schön rühren und garnieren.

Mehr über die Themen der neuen WIRED-Ausgabe erzählt Chefredakteur Nikolaus Röttger im detektor.fm-Interview:

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