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KI-Doktor stellt bessere Diagnosen als ein Mensch

von WIRED Staff
In England trat erstmals eine Künstliche Intelligenz gegen einen Arzt sowie eine Krankenschwester an. Zielsetzung war herauszufinden, wer bei einem Patienten die bessere Diagnose stellen würde.

Die App des Gesundheitskonzerns Babylon heißt Check und übernahm dabei, wie auch die Ärztin im Praktikum Keziah Austin und Krankenschwester Cheryl Meineke, den als Triage bezeichneten Sichtungsprozess. Dabei wird anhand der Symptome des Patienten entschieden, was als Nächstes passieren soll.

Der fiktive Patient wurde von Check an einen Allgemeinmediziner verwiesen, wohingegen die Krankenschwester ihm riet, wegen seines Ohrenleidens eine Apotheke aufzusuchen. Laut dem Schiedsrichter führen beide Vorgehensweisen zum Erfolg, wobei der Rat der App sich als die vorsichtigere Variante erweist.

In der zweiten Runde waren sich App und Doktor Austin einig, den Patienten zu einem Allgemeinmediziner zu schicken, wobei Check einen dringenderen Handlungsbedarf sah. Insgesamt waren die Diagnosen im Duell zwischen App und Fachpersonal auf dem gleichen Level— wobei die Künstliche Intelligenz schneller war und weniger Personalkosten verursachen würde.

Die Ergebnisse der von Babylon im Vorfeld durchgeführten Tests sehen allerdings anders aus: Bei 102 fiktiven Patienten gab Check zu 100 Prozent Empfehlungen, die zu einem sicheren Ausgang führen würden. 92 Prozent der App-Empfehlungen wurden als „akkurat“ eingestuft, was der durch Top-Ärzte definierten Referenz-Empfehlung entsprach, wie Motherboard berichtet. 

Krankenschwestern und Doktoren schnitten in den Tests ein wenig schlechter ab als die App: 97 Prozent der Fälle erhielten eine sichere Empfehlung, nur 73,5 Prozent der Krankenschwestern und 77,5 Prozent der Ärzte erteilten die Referenz-Empfehlung. Dr. Austin, die gegen Check antrat, sieht künstliche Intelligenz aber eher als Ergänzung statt als Bedrohung: KI wird die Medizin bereichern. Schon bald könnten so Hausärzte Entlastungen erfahren und Notaufnahmen bereits während der Wartezeit mit der Diagnostik beginnen, während sich die Ärzte noch um andere Patienten kümmern. 

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