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Südkorea baut eine künstliche Stadt für autonome Autos

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Um beim Wettlauf um selbstfahrende Fahrzeuge ganz vorn mit dabei sein zu können, baut Südkorea einen riesigen Testparcours: Die K-City ist so groß wie eine Kleinstadt, simuliert den realen Verkehr und soll im Herbst in Betrieb gehen.

Nicht nur die USA und Deutschland, auch Südkorea arbeitet am selbstfahrenden Auto. Die südkoreanische Regierung geht nun einen weiteren Schritt, um die Technologie im eigenen Land schneller voranzubringen: Im Oktober wird im Land die K-City eröffnet – ein 360.000 Quadratmeter großes Gelände in der Nähe der Stadt Hwaseong, auf dem ein gigantischer Testparcours für autonome Fahrzeuge entsteht. Enge Straßen, Ampeln, Kreisverkehre, noch mehr Ampeln, Parkplätze, Busspuren und eine Schnellstraße: Die K-City bietet die gleichen Szenarien wie eine echte Stadt.

Die künstliche City soll von südkoreanischen Autobauern wie Kia und Hyundai sowie von Technologiefirmen wie Samsung, SK Telecom oder Naver genutzt werden. Zudem können Versicherungen und Städtebauer auf dem XXL-Areal Daten sammeln.

Das koreanische Ministerium für Land, Infrastruktur und Verkehr kündigte das Projekt schon im vergangenen Jahr an, die Fertigstellung war ursprünglich für Dezember 2019 geplant. Anscheinend geht es jetzt aber flotter voran: Das Gelände könnte schon im Frühjahr 2018 fertig gestellt sein – die Eröffnung diesen Oktober wird eine Art Softlaunch sein.

K-City ist indes nicht der einzige Ort, an dem südkoreanische Firmen ihre Technologien für selbstfahrende Autos testen. Die Regierung erteilte zum Beispiel Samsung die Erlaubnis, seine autonomen Experimentalfahrzeuge auf öffentlichen Straßen fahren zu lassen. Mit diesen Freigaben und dem Bau von K-City wollen die Südkoreaner ihr hochgestecktes Ziel erreichen, ab 2020 eine große Anzahl an autonomen Autos der Stufe 3 über öffentliche Straßen rollen zu lassen.

Die K-City wird bei ihrer Fertigstellung das weltweit größte Testgelände für selbstfahrende Autos sein, aber auch andernorts wird die Technologie schon erprobt. An der University of Michigan etwa gibt es die Mcity, eine Fake-Stadt, in der Ford, General Motors, Nissan, Toyota und weitere Unternehmen an der Zukunft des Autos forschen.

Und auch die Bundesregierung investiert in autonomes Fahren: Der Bund steuert 80 Millionen Euro für Teststrecken wie auf der A9 in Bayern bei. 

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