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Jeff Bezos' Blue Origin will mit deutschen Raumfahrtunternehmen zum Mond

von Michael Förtsch
Bereits in den nächsten fünf Jahren will Jeff Bezos mit seinem Raumfahrtunternehmen Blue Origin etliche Tonnen an Ausrüstung zum Mond schießen. Damit soll eine dauerhafte Basis auf dem Trabanten vorbereitet werden. Helfen sollen dabei nun auch zwei deutsche Luft- und Raumfahrtfirmen.

Im Mai dieses Jahres hatte Jeff Bezos seine Pläne angekündigt, eine Siedlung auf dem Mond zu errichten, die dauerhaft von Menschen bewohnt sein soll. Der Mond, so seine Vorstellung, könnte zum industriellen Außenposten der Menschheit werden – und die Erde wieder zu einem unverschmutzten Paradies. Dafür möchte er gerne mit der NASA, der ESA und anderen staatlichen Raumfahrtagenturen zusammenarbeiten. Aber: „Wir werden all das auch alleine machen, wenn wir müssen“, hatte Bezos festgehalten. Im schlimmsten Falle würde ihm irgendwann das Geld ausgehen – was einige Zeit dauern könnte.

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Selbst wenn die NASA bisher nicht an seiner Seite steht, hat er nun jedoch Raumfahrtpioniere aus Deutschland an der Hand. Auf dem Raumfahrtkongress IAC in Bremen hat Blue Origin eine Übereinkunft mit OHB unterzeichnet. Die einstige Pumpen- und Hydraulikfirma aus Bremen baut heute Satelliten für das Navigationssystem Galileo, hat an der ExoMars-Sonde entwickelt und an Machbarkeitsstudien für eine Mars-Lander-Mission der ESA und NASA geforscht. Sogar an mehreren Shuttle- und Mir-Missionen war OHB beteiligt.

Auch mit MT Aerospace, einer Tochterfirma von OHB in Augsburg, hat Blue Origin eine Zusammenarbeit vereinbart. Diese Firma liefert unter anderem Bauteile wie Gehäuse und Hitzeschutzelemente für die Ariane-5-Rakete aber stellt auch Steuerungssysteme für Antennen und Teleskope her. Recht unkonkret heißt es von OHB, man wolle „auszuloten inwieweit OHB, MT Aerospace und Blue Origin über den Atlantik hinweg erweitert zusammenarbeiten können.“

Allerdings gibt es schon ein konkretes Projekt bei dem die deutschen Firmen eingebunden werden sollen. Nämlich Blue Moon, eine von Bezos' Unternehmen geplante Mondfracht-Landeeinheit, die in mehreren Missionen zahlreiche Tonnen an Material sicher auf dem Erdtrabanten abladen soll. Das Roboter-Transportvehikel könne bis zu 4,5 Tonnen aufnahmen und würde an der Spitze der Schwerlastrakete New Glenn auf seine Reise geschickt. Schon seit 2010 ist Blue Moon in Planung. Nun hat die konkrete Konzeption begonnen. Bereits 2024 soll der erste Flug stattfinden.

Ein neues Rennen ins All

Blue Origin, Airbus, Boeing, die ESA und andere Raumfahrtunternehmen und Agenturen haben auf dem Raumfahrtkongress IAC auch zu einem neuen aber friedlich motivierten Wettlauf zum Mond aufgerufen: The Moon Race. Das ist ein vom Google Lunar X-Prize inspirierter Wettbewerb, der „die Bewegung rund um die Erforschung des Mondes entfachen“ und Unternehmen anspornen soll, schnell aber sicher Technologien und Konzepte für eine nachhaltige Erforschung und Besiedlung des Erdtrabanten zu finden.

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Beim Moon Race geht es darum, als erster ein Artefakt aus Mondressourcen herzustellen, Energie zu erzeugen, um die Mondnacht zu überstehen, eine Flasche mit Wasser zu füllen, das auf dem Mond erzeugt wurde und nachhaltig ein Treibhaus mit Pflanzen auf dem Mond aufzubauen. Über diese Erfolge, die unter anderem mit noch nicht festgesetzten Geldpreisen honoriert werden, soll ein internationales Expertengremium entscheiden. Mitmachen kann jeder: Start-ups, lose zusammengewürfelte Initiativen und etablierte Unternehmen wie auch Blue Origin.

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