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Iron Ox startet den bauernlosen Bauernhof

von WIRED Staff
Die Firma Iron Ox hat ihre erste vollautomatische Farm eröffnet. Die Fabrik voller Roboter soll 30 Mal so viel Gemüse produzieren, wie ein klassischer Bauernhof und dabei deutlich weniger Platz in Anspruch nehmen. Größter Vorteil neben der Automatisierung: Die Anbauzeiten sind von den Jahreszeiten und der Gegend unabhängig.

Zukünftig sollen Salat- und Kräuterpflanzen nicht mehr nur vom Feld, sondern auch aus der Lagerhalle kommen. In den USA versuchen derzeit schon zahlreiche Start-ups moderne und vor allem effiziente Farmen innerhalb von Städten aufzubauen. Pflanzen sollen hier in hohen Regalen mit nur einer dünnen Schicht Erde, auf Stoffplanen mit Nährlösungen, unter Wasserdampf und zusätzlichem LED-Licht aufgezogen werden. Das Unternehmen Iron Ox will da nun noch einen Schritt weitergehen und derartige Hydrofarmen nicht von Menschen, sondern Robotern managen lassen.

Die erste hydroponische Testfarm hat das Unternehmen gerade im kalifornischen San Carlos eröffnet. Die soll vor allem genutzt werden, um Basilikum, Römersalat und Grünkohl anzubauen. Damit wollen die Gründer Brandon Alexander und Jon Binney zuvorderst zwei Probleme angehen: Zum einen werden frische Salate meist über tausende Kilometer transportiert, um ganzjährig überall im Land verfügbar zu sein, während sie in warmen Gegenden wachsen. Zum anderen fehlt es zumindest in der US-Landwirtschaft zunehmend an Arbeitskräften für die schwere aber oft schlecht bezahlte Feldarbeit.

Langsames Wachstum

Bei den von Iron Ox eingesetzten Angus-Robotern handelt es sich um selbstfahrende Transportgestelle. Diese können selbsttätig in Lagerhallen navigieren und dort die breiten und bis zu 400 Kilogramm schweren Kästen mit Setzlingen und ausgewachsenen Pflanzen aufnehmen. Ein Roboterarm hingegen wurde darauf trainiert, kleine Sprösslinge in vorgefertigte Module einpflanzen oder reife Salatpflanzen und Kräuter abzuernten. Über zwei Jahre hat das Unternehmen an Hard- und Software entwickelt und geforscht.

Zusätzlich zu Robotern kommen auch noch Sensoren und Kameraanlagen zum Einsatz, die das Wachstum der Pflanzen und das Klima in den Hallen überwachen. Eine Cloud-basierte Künstliche Intelligenz erkennt, wenn die richtige Erntezeit gekommen ist oder Temperatur und Luftfeuchtigkeit angepasst werden müssen. Die jetzige Testanlage soll bis zu 24.000 Pflanzen pro Jahr heranzuzüchten können und bedient zukünftig mehrere kleine Restaurants und ausgewählte Märkte. Erweist sich die Probefarm als effizient sollen später weitere Iron-Ex-Farmen unweit von großen Städten in den ganzen USA entstehen.

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