Der Core-Prozessor der achten Generation erhält eine von AMDs Grafikabteilung eigens für den Einsatz mit Intel-Technologie entwickelte Radeon-GPU. Da die Leistungsfähigkeit der Grafikeinheit auch für aktuelle Top-Spiele ausreichen soll und der Chipsatz kompakt für den Einsatz in mobilen Geräten konzipiert wurde, dürfte die Technologie vor allem in Gaming-Laptops zum Einsatz kommen.
Neben der Kooperation zweier Konkurrenten ist die so genannte Embedded Multi-Die Interconnected Bridge, kurz EMIB, die große Besonderheit der Ankündigung. Diese Bridge ermöglicht eine kompaktere Bauweise und macht den Chipsatz deutlich kleiner und energieeffizienter als herkömmliche Platinen. Dazu kommt eine Steuerungstechnik, mit der sich die Energieressourcen je nach Bedarf auf die verschiedenen Komponenten verteilen lassen. Aufwendige 3D-Spiele etwa würden dann mehr Grafikleistung erhalten, während für rechenintensive Prozesse die Priorität auf die CPU gelegt würde.
Grund für die erste Kooperation von AMD und Intel seit den 80er Jahren dürfte der gemeinsame Konkurrent Nvidia gewesen sein. Die beiden Unternehmen könnten dem Grafikkartenhersteller dessen Marktposition streitig machen. Intel erwartet für das Gemeinschaftsprojekt den Einbau in flachen Gaming-Laptops, Tablet-Hybriden und Mini-Desktoprechnern. Dieses spezielle Einsatzgebiet könnte auch die Kannibalisierung des eigenen Marktes der beiden Hersteller verhindern. Mit AMDs ebenfalls für 2018 angekündigten Ryzen-Chips soll der kombinierte Core-Prozessor mit AMD-GPU nicht konkurrieren.