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Indien will bis 2022 einen Menschen ins All schießen

von WIRED Staff
Der Premierminister von Indien hat angekündigt, dass seine Nation den Schritt zur bemannten Raumfahrt wagen will. Bis die notwendigen Technologien bereit sind, hat die Raumfahrtbehörde Indian Space Research Organisation (ISRO) allerdings noch einige Entwicklungsarbeit vor sich.

Auf einer Rede zum Unabhängigkeitstag sagte Indiens Premierminister Narendra Modi, bis zum 75. Nationalfeiertag im Jahr 2022 werde das Land einen „Sohn oder eine Tochter“ mit einer Gaganyaan-Kapsel in den Weltraum bringen, so die Times of India. Damit würde Indien nach der Sowjetunion/Russland, den USA und China die vierte Nation sein, die aus eigenen Ressourcen und mit eigener Technologie einen Menschen ins All befördern kann.

Die ISRO hatte zuletzt in einer Pressekonferenz am 12. August über die Fortschritte des Human Spaceflight Program gesprochen, das seit 2006 verfolgt wird. Aktuell laufen Vorbereitungen für weitere Tests einer Raumkapsel und des dazugehörigen Rettungssystems, das im Fall eines katastrophalen Startabbruchs die Mannschaft retten soll. Bislang wurde das Crew Escape System allerdings nur am Kran getestet — im nächsten Jahr soll ein Abwurf von einem Helikopter folgen. Auch der Test des Hitzeschildes für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre soll im kommenden Jahr stattfinden.

Indien hatte zuletzt beachtliche Fortschritte bei seiner Raumfahrtechnologie gemacht. Dennoch: 2022 scheint eine äußerst ambitionierte Zielvorgabe. Zwar ist die nötige Kapsel in der Entwicklung aber selbst Unternehmen wie SpaceX und Boeing haderten bei der Finalisierung ihrer Raumfahrzeuge, die für bemannte Missionen zur ISS genutzt werden sollen, mit zahlreichen Problemen und Verzögerungen. Auch welche Rakete die Kapsel ins All bringen soll ist noch unsicher.

Bislang war nur ein einziger indischer Staatsbürger, Rakesh Sharma, im Rahmen des sowjetischen Intercosmos-Programms im All. Das war im Jahr 1984, und das Land ist nicht Teil des Betreiberkonsortiums der ISS. Entsprechend wäre eine bemannte Raumfahrtmission für Indien nicht nur prestigeträchtig, sondern auch eine Möglichkeit, Forschung im All zu betreiben, die über die bisherigen Erfolge der ISRO mit Robotersonden hinausgeht. Sowieso soll der Flug nur der erste Schritt sein: Bereits 2010 hatte Indien angekündigt, eine Reise zum Mond unternehmen zu wollen.

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