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In Frankreich starten 2023 erstmals selbstfahrende Züge

von WIRED Staff
Insgesamt 57 Millionen Euro investieren der französische Staat und die Industrie in die Entwicklung autonom fahrender Züge. Derzeit wird an Prototypen gearbeitet, in fünf Jahren sollen diese für den ersten Testeinsatz bereit sein.

Der Plan sieht vor, dass in fünf Jahren die Entwicklung der Prototypen abgeschlossen ist. Bis dahin werden bereits vorhandene Züge mit neuen Sensoren und Systemen ausgerüstet. Dies ist deutlich kostengünstiger als die Entwicklung neuer Züge. Die Vorteile von selbstfahrenden Zügen liegen auf der Hand: Laut dem französischen Verkehrsunternehmen SCNF sorgen sie für eine verbesserte Pünktlichkeit und dabei weniger Energie verbrauchen. Die Geschwindigkeit bleibt allerdings gleich. Ab 2025 werden die selbstfahrenden Züge laut Plan im normalen Verkehr eingesetzt, wie unter anderem das Handelsblatt berichtet.

Im Gegensatz zu Bahnen, die in geschlossenen Systemen fahren, ist die Entwicklung der Technologie für offene Strecken deutlich schwieriger. Denn führerlose Züge müssen unter anderem auch Hindernisse auf der Strecke erkennen und dementsprechend reagieren. Geschlossene Systeme, wie etwa bei einem Flughafen-Pendelzug, sind hingegen leichter zu realisieren. Daher gibt es selbstfahrende Metros bereits seit längerem: 15 Städte in Europa betreiben derzeit vollautomatische Linien, allein in Frankreich sind es sieben.

Auch deutsche Firmen bringen ihr Know-How bei dem Projekt mit ein. Für den autonomen Frachtzug ist unter anderem der französische Zughersteller Alstom beteiligt, der 2019 mit der Bahnsparte von Siemens fusionieren soll. Der deutsche Automobilzulieferer Bosch hingegen arbeitet am regionalen Passagierzug ohne Lokführer mit. Bei den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen wird wiederum zunächst nur die Beschleunigung und der Bremsvorgang automatisiert. Weiterhin ist hierbei zunächst noch ein Lokführer an Bord, der im Notfall eingreifen kann.

Auch in Deutschland wird an autonomen Zügen geforscht. Bereits 2021 soll in Hamburg die erste autonome S-Bahn auf einem Streckenabschnitt von 23 Kilometern getestet werden. Auch die DB Cargo, eine Tochterfirma der Deutschen Bahn, testet eine vollautomatische Rangierlok. Diese soll ebenfalls 2021 in Betrieb genommen werden.

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