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Hybrides Elektroflugzeug von Siemens und Diamond Aircraft absolviert Jungfernflug

von Ben Hartlmaier
Ein vom österreichischen Flugzeugbauer Diamond Aircraft gemeinsam mit Siemens entwickeltes Hybrid-Flugzeug hat erfolgreich seinen ersten Flug absolviert. Durch den rein elektrischen Start sollen Abgase und Lärm reduziert werden. In dem Projekt wollen die beiden Unternehmen langfristig sparsamere und leisere Flugzeuge entwickeln.

Das Testflugzeug, das von zwei elektrischen Propellern und einem Verbrennungsmotor angetrieben wird, konnte während des 20-minütigen Jungfernflugs über der Wiener Neustadt erfolgreich verschiedene Flugmodi demonstrieren. Dazu gehören der voll-elektrische Flugbetrieb, der Reisemodus, bei dem der Generator den Motor antreibt und ein Lademodus, bei dem die Batterien vom Generator mit Strom versorgt werden. Rein elektrisch kann das Flugzeug rund 30 Minuten lang fliegen. Der Generator verlängert die Flugdauer auf etwa fünf Stunden, wie Diamond Aircraft heute mitteilt.

Die beiden seitlich am Rumpf angebrachten Elektromotoren erzeugen zusammen eine Leistung von 150 Kilowatt, womit die umgebaute Maschine vom Typ DA40 bei ihrem Testflug am 31. Oktober rein elektrisch abheben konnte. Dabei wurde die Lärmbelastung deutlich reduziert, heißt es vom Hersteller. Der Dieselgenerator befindet sich in der Nase des Flugzeugs und liefert bis zu 110 Kilowatt Leistung. Im hinteren Passagierraum sind zwei Batterien mit je 12 Kilowattstunden Kapazität montiert, die als Energiezwischenspeicher dienen.

"Dies ist das erste seriell-hybride Elektroflugzeug der Welt mit zwei elektrisch angetriebenen Freistrahlpropellern und einem Verbrennungsmotor. Eine dezentrale Antriebsarchitektur eröffnet völlig neue Möglichkeiten für das Design hocheffizienter Flugzeuge – und wir haben jetzt ihre technische Machbarkeit unter Beweis gestellt", sagt Frank Anton, Executive Vice President eAircraft bei Siemens. In der Kooperation mit Diamond Aircraft hat Siemens den elektrischen Antriebsstrang entwickelt, der österreichische Flugzeugbauer war für die Integration der Technik in das Flugzeug verantwortlich.

Im weiteren Verlauf des Projekts, das seit 2013 läuft und unter anderem vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert wird, sollen nun die Effizienzsteigerung im Vergleich zu konventionell angetriebenen Flugzeugen sowie die Lärmentwicklung des Hybrid-Flugzeugs genauer untersucht werden. Erstmals hatten Siemens und Diamond Aircraft 2009 gemeinsam den Prototypen eines hybriden Elektroflugzeugs gebaut.

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