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Im kommenden Jahr startet BMW seinen Sprachassistenten

von Michael Förtsch
Ab dem kommenden Jahr dürfen BMW-Fahrer endlich mit ihrem Wagen reden. Denn der bayerische Autohersteller hat jetzt seine eigene Siri. Aber ganz so revolutionär wie BMW behauptet, ist das nicht.

In etlichen Haushalten stehen sie bereits, die Echo-Smartspeaker mit Alexa, die auf Zuruf Musik spielen, den Kalender organisieren oder auch das Licht an- und ausschalten kann. Auf dem iPhone und iPad lebt hingegen Siri, die das Wetter heraussucht, Podcasts spielt oder auch E-Mails aufsetzt. Ab dem kommenden Jahr sollen nun auch die Fahrzeuge von BMW einen Sprachassistenten bekommen: Den Intelligent Personal Assistant mit dem „zukünftig mehr und mehr die Bedienung des Fahrzeugs, der Zugriff auf Funktionen und Informationen einfach per Sprache erledigt werden kann.“

Mit dem Weckkommando „Hey, BMW!“ lässt sich der digitale Assistent aktivieren. Aber wer mag, der kann ihm oder ihr auch einen persönlichen Namen geben: Sei es nun Lucy, Jack, Charly, Joy oder etwas ganz anderes. Allem voran könne das Assistenzsystem für den Fahrer vergleichsweise einfache Handgriffe erledigen. Auf ein „Bring mich nach Hause“, „Mir ist kalt“ und „Spiel Musik“ berechnet der KI-Assistent die entsprechende Strecke im Routenplaner, dreht die Heizung hoch oder aktiviert das Radio. Aber ebenso soll der Intelligent Personal Assistant als integrierter Fahrzeugexperte dienen: Er erklärt, wie einzelne Funktionen des Wagens gesteuert werden, kann bei Fehleranzeigen Auskunft geben, was nicht korrekt läuft oder auf die Frage hin „Hey, BMW, ist der Ölstand in Ordnung?“ eben jenen checken.

Das Fahrzeug soll lernen, was der Fahrer mag

Wie der bayerische Autobauer verspricht, würde der Intelligent Personal Assistant über die Fahrt- und Nutzungszeit hinweg die Vorlieben und Routinen des Fahrers lernen – die in einem Profil gespeichert werden. Er registriert, wann der Fahrer die Heizung aktiviert oder wann die Klimaanlage, und stellt damit stets die Wohlfehltemperatur fest. Selbstverständlich merke er sich den Lieblingssender, eine oft angefahrene Tankstelle und könne aus Streckenverläufen herauslesen, was wohl der Arbeits- oder Heimweg ist. Gleichsam würde er auch berechnen und feststellen, wie der Fahrer seinen Fahrstil verbessern könne, um weniger Sprit zu verbrauchen. Auch einen Song, der gerade läuft, soll er identifizieren können.

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Der Autoassistent soll allerdings nicht nur im Fahrzeug selbst zur Verfügung stehen, sondern sich auch mit Heim- und Sprachassistenten auf dem Smartspeaker und Smartphone koppeln lassen. Im Winter kann so schon beim Kaffeekochen der Fahrersitz im Wagen angeheizt oder eine Route geplant werden. Eben diese Funktion dürften die hochtechnisierten Fahrzeuge aber auch anfällig machen und Hacker reizen. Denn hier können durchaus Sicherheitslücken bestehen, die eventuell sogar Zugriff auf sensible Funktionen und Systeme des Wagens geben könnten.

Ab März 2019 soll es den BMW Intelligent Personal Assistant geben. Er würde unter anderem im neuen BMW 3er vorinstalliert sein. Für andere Fahrzeuge, die mit dem BMW Operating System 7.0 ausgestattet sind, soll er sich problemlos per Fernupdate nachinstallieren lassen. Damit ist BMW einer der ersten Fahrzeugbauer, die einen solchen Dienst bei Neufahrzeugen anbieten. Aber der Vorsprung ist knapp. Auch Hyundai und Kia wollen ab kommendem Jahr einen KI-Assistenten bereitstellen. Ebenso arbeiten auch Tesla und das Auto-Start-up NIO an solchen Systemen. Und das Unternehmen German Autolabs werkelt mit Chris an einem Assistenten, der sich über ein Amazon-Echo-Spot-artiges Modul in nahezu jedem Auto nachrüsten lässt.

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