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Ein Ex-Angestellter behauptet, Tesla habe Drogengeschäfte und Diebstahl vertuscht

von Michael Förtsch
Ein weiterer Ex-Mitarbeiter erhebt schwere Vorwürfe gegen den E-Auto- und Batteriebauer Tesla. Angeblich habe das Unternehmen von Elon Musk unter anderem Drogenschmuggel und Diebstahl vertuscht und würde seine Mitarbeiter ausspionieren.

Gerade erst hatte der mutmaßliche Saboteur und Ex-Tesla-Ingenieur Martin Tripp mit einer Serie von Tweets und Bildern für Aufsehen gesorgt. Diese sollen defekte Akkumodule zeigen, die in Model-3-Fahrzeugen verbaut worden wären, ebenso wie Batterieausschuss, der in unzähligen LKW-Anhängern nahe der Gigafactory 1 gelagert würde. Jetzt hat ein weiterer Ex-Mitarbeiter des E-Auto- und Batteriebauers verstörende Beschuldigungen vorgebracht.

Karl Hansen, ein ehemaliges Mitglied des internen Tesla-Sicherheitsdienstes, soll sich Anfang August an die US-Handelsaufsicht gewandt haben. Wie er in einem Bericht an die Behörde schildert, würde wohl mindestens ein Tesla-Angestellter in der Gigafactory 1 „an einem Betäubungsmittelschmuggelring“ beteiligt sein, der unter anderem im Auftrag eines mexikanischen Kartells „signifikante Mengen“ an Kokain und Crystal Meth verkaufe.

Hansen habe diese Mutmaßungen, die vom örtlichen Sheriff und der DEA an Tesla gegeben wurden – etwas, das zumindest die DEA gegenüber Buzzfeed bestreitet –, erhärten können. Daraufhin habe er Tesla gebeten, seine Erkenntnisse an die Behörden zu übergeben. Doch seine direkten Vorgesetzten beim E-Autobauer hätten das verweigert – angeblich, weil externe Dienstleister dem nachgehen sollten. Auch Entlassungen oder weitere Untersuchungen hätte es nicht gegeben.

Werden die Mitarbeiter ausspioniert?

Ebenso sollen Hansen und sein Team ermittelt haben, dass alleine zwischen Januar und Juni dieses Jahres Kupfer und andere Rohmaterialien im Wert von 37 Millionen US-Dollar gestohlen worden wären. Auch hier wäre er aufgefordert worden, diese Straftaten nicht an staatliche Ermittler zu melden und seine eigenen Nachforschungen einzustellen.

Wie der Ex-Mitarbeiter weiter ausführt, würde Tesla zudem seine Mitarbeiter in der Gigafactory 1 überwachen. Das Unternehmen habe spezielle Router und weiteres Funkequipment installiert, das es erlaube, die Anrufe und Datendienste von Angestellten mitzuschneiden. Mit dieser Technik wäre Tesla auch gegen den mutmaßlichen Saboteur Martin Tripp vorgegangen – auch nachdem er bereits gefeuert worden war.

Elon Musk hält die Anschuldigungen für verrückt

Wie der Ex-Sicherheitsbeamte, der im Juli entlassen worden ist, in einem Statement sagt, hoffe er, dass seine Enthüllungen eine „angemessene Reaktion“ der Behörden erzwingen. Elon Musk selbst, behauptet Karl Hansen, sei höchstwahrscheinlich über all diese Vorgänge im Bilde gewesen – und habe die Spionageaktion gegen Tripp wohl selbst angeordnet. Beide, Hansen und Tripp, werden vom Anwalt Stuart Meissner vertreten.

Der US-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk hat recht schnell auf die Anschuldigungen reagiert. Gegenüber Gizmodo sagte er, dass die Behauptungen von Hansen verrückt seien und sich doch schon selbst widersprechen würden. „Er behauptet gleichzeitig, dass unsere Sicherheit totaler Mist ist (sie ist nicht großartig, aber ich bin ziemlich sicher, dass wir kein Zweig des Sinaloa-Kartel sind, wie er sagt) und dass wir fantastische Spionagefähigkeiten haben“, so Musk. „Es kann nicht beides wahr sein.“

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