Mal wieder ist auch der Brexit schuld. Denn mit dem Ausstieg aus der Europäischen Union will Großbritannien natürlich auch keine weiteren Modelle des Eurofighter ordern. Als Ersatz soll daher nun ein eigener Kampfjet der nächsten Generation entwickelt werden: Nämlich die Tempest. Ein erstes Modell wurde jetzt auf der Farnborough Air Show vorgestellt.
Der Tarnkappenflieger, der optisch stark an die US-amerikanischen F-22 Raptor und F-35 Lightning II erinnert, soll gemeinsam von den Luftfahrt- und Rüstungskonzernen BAE Systems, Leonardo Company, Rolls-Royce und dem Waffenhersteller MBDA entwickelt werden. Insgesamt sollen 2,26 Milliarden Euro in das Projekt fließen. Dafür soll der Flieger im Jahre 2035 in Dienst gestellt werden und einige futuristische Fähigkeiten mitbringen.
Laut dem britischen Verteidigungsminister Gavin Williamson soll die Tempest nach wie vor von einem Piloten gelenkt werden aber, wenn's sein muss, auch ohne auskommen – und damit gleich einer Militärkampfdrohne funktionieren. Dabei wäre es durchaus denkbar, dass die Jets auch in gemischten, teilautonomen Geschwadern agieren, wie es das US-Militär im letzten Jahr mit einer modifizierten F-16 gezeigt hatte. Dann wäre ein Mensch als Geschwaderführer tätig, während um ihn herum autonome Flieger auf seine Befehle hören aber auch selbstständig reagieren.
Ebenso soll das Militärflugzeug von vornherein mit Laserwaffen ausgestattet sein, die aber wohl mehrheitlich zum Abschuss von Raketen eingesetzt werden. Aber auch gegen feindliche Flugzeuge würde sie einsetzt werden können. Teile der Technologie für die Tempest sollen auf dem derzeitigen Eurofighter Typhoon aufbauen und in zukünftigen Iterationen und Technik-Upgrades eben jenes EU-Jets ihren Anfang finden.