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Google und H&M wollen euch tracken, um das perfekte Kleid zu schneidern

von Lina Hansen
Ivyrevel- Designerin Kenza Zouiten und Google wollen noch in diesem Jahr eine App launchen, die den Alltag ihrer Nutzerinnen aufzeichnet und daraus das passende Kleid kreiert. Sie nutzen dazu die Awareness API von Google. 

Ein Kleid, das auf dem Alltag seiner Trägerin basiert und exakt auf sie zugeschnitten ist: Google und das H&M-Label Ivyrevel wollen zusammen das „Data_Dress“ schneidern. Hinter dem Projekt mit dem Namen Coded Couture steht die schwedische Modebloggerin und Ivyrevel-Designerin Kenza Zouiten.

Zunächst sollen User sich eine App herunterladen, die sie sieben Tage lang durch den Alltag begleitet. Währenddessen registriert die Awareness API von Google über die App zahlreiche Nutzerdaten: Dazu gehören der Standort samt der Information, um welchen Ort es sich handelt, etwa ein Café oder ein Park. Dazu gehören aber auch das Wetter, der Gebrauch von Kopfhörern, oder ob eine Nutzerin gerade geht, rennt oder fährt. Aus diesen Daten erstellt Google ein Profil: Wie sieht der Alltag aus und welche Besonderheiten hat er? Treiben die User gerne Sport, wo treffen sie sich mit Freunden zum Abendessen und wie oft sitzen sie in Meetings?

Anwendungsbeispiele für die Google-Schnittstelle außerhalb von Fashion Tech wären das automatische Abspielen der richtigen Playlist basierend auf dem Wetter und der sportlichen Aktivität oder das Taggen von Bildern abhängig von Orten und Landschaften.

Während der sieben Tage, in denen die Nutzerin von der App begleitet wird, verändert sich das Kleid auf Grundlage der Daten stetig. Wie genau das Kleid personalisiert wird, hat Ivyrevel noch nicht verraten. Es sollen jedoch das Material, der Schnitt sowie individualisierte Details veränderbar sein. Möglich wäre also ein atmungsaktiver Stoff und ein bequemer Schnitt bei aktiven Kundinnen – oder ein seidiger Stoff mit funkelnden Accessoires, wenn sich die Trägerin oft bei Abendveranstaltungen aufhält. Die bereits veröffentlichten Bilder lassen außerdem vermuten, dass zurückgelegte Strecken mit Verzierungen dargestellt werden könnten.

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Offen bleibt bisher die Frage, welche Materialien in welcher Qualität verwendet werden und wie die korrekte Größe ausgemessen wird. Auch, ob es die Möglichkeit gibt, das Kleid im Nachhinein noch dem persönlichen Geschmack anzupassen, ist bisher noch nicht klar. Momentan befindet sich die App in der Beta-Phase und wird von Bloggerinnen und Youtuberinnen getestet. Im Laufe des Jahres sollen die Data_Dresses jedoch auch der Öffentlichkeit zum Kauf zugänglich gemacht werden – für 99 Euro pro Stück.

Dann wird sich zeigen, wie bereitwillig die potentiellen Käuferinnen all ihre Daten einem Modeunternehmen zur Verfügung stellen – und ob sie die Daten darüber hinaus visualisiert am Körper tragen und damit jedem Passanten auf der Straße zeigen wollen.

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