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Pixel 3, Pixel Slate, Home Hub: Google setzt bei neuen Produkten auf das Gesamtpaket

von WIRED Staff, Michael Förtsch
Gestern hat Google neben den neuen Pixel-3-Smartphones auch das Pixel-Slate-Tablet und den Home Hub vorgestellt, einen smarten Lautsprecher mit Display. Bei der Präsentation betonte Google, dass es bei den neuen Geräten nicht mehr um Hardware alleine gehe, sondern um die bestmögliche Kombination aus KI, Hardware und Software. Beim Pixel 3 durfte WIRED schon Hand anlegen.

Eigentlich war es wenig überraschend, was Google am gestrigen Abend an neuen Made-by-Google Produkten vorgestellt hat. Denn viele Details waren bereits im Vorfeld durchgesickert. Im Zentrum der Präsentation stand dabei das Google Pixel 3, das neue Smartphone des Technologiekonzerns aus Mountain View, das WIRED bereits vorab für ein kurzes Hands-on begutachten konnte. Das durchmisst in der Standgröße 5,5 Zoll und in der XL-Fassung wuchtige 6,3 Zoll – und bietet ein 18:9- statt wie bisher 16:9-Display mit mit einer Auflösung von 2160 mal 1080 respektive 2960 mal 1440 Pixeln.

Beide Varianten des Smartphones werden von einem Snapdragon 845 und einem Adreno 630 angetrieben, haben 4 Gigabyte RAM und sind in mit 64 oder 128 Gigabyte Speicher zu haben. Beim Display setzt Google diesmal durchgängig auf OLED-Technologie. Die Bildschirme sollen durch kleinere Anpassungen die Einbrennfehler und Farbverschiebungen vermeiden, die beim Pixel 2 XL auftraten.

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Die größte Stärke der Pixel-2-Smartphones waren die Kameras. Die können auch diesmal überzeugen und stechen in Sachen Bildqualität den Vorgänger sogar aus. Das ist einerseits eine Hauptkamera im Rücken mit einem neuen 12,2-Megapixel-Sensor mit einer maximalen Blende von f/1,8. Und zusätzlich zwei 8-Megapixel-Kameras auf der Front: eine eher für klassische Portraits und das andere für großzügige Weitwinkelaufnahmen.

Nachbearbeitung im Telefon

Natürlich ist die Qualität der Bilder des Google-Smartphones nicht alleinig den Linsen und Sensoren, sondern auch dem cleveren Post Processing zu verdanken, das in einem neuen Night-Shot-Mode beispielsweise sonst dunkle Nachtaufnahmen ohne allzu großes Rauschen oder Unschärfen aufhellt. Mit einem Top Foto getauften Modus werden beim Auslösen hingegen gleich mehrere Fotos in einem virtuellen Filmstreifen geschossen, aus dem eine KI die besten Aufnahmen heraussuchen kann. Sei es ein Bild in dem das Lächeln am breitesten, die Augen weit offen oder alle Gesichter bei einer Gruppenaufnahme am besten zu sehen sind.

Auch neu ist ein Super-Resolution-Zoom getaufter Digitalzoom für Fernaufnahmen. Für den nutzt Google eine Abwandlung einer Bildkombinationstechnologie, die sonst in der Astronomie und der professionellen Bildbearbeitung genutzt wird. Hier werden mehrere schnell angefertigte Einzelaufnahmen des stetig nachkorrigierenden Bildstabilisators ausgewertet und zur besseren und schärferen Darstellung von Details kombiniert. Ebenso gibt es nebst dem bereits bekannten Portrait-Modus mit Photobooth nun auch einen Modus für schickere Selfies, der auslöst, wenn gelächelt, die Zunge rausgestreckt oder ein Duckface gezogen wird. Auch hier kommt KI-Technologie zum Einsatz, die mit Tausenden eben solcher Aufnahmen trainiert wurde.

Ebenso gibt es einen Nachführautofokus der Menschen, Tiere oder auch Objekte durch den Raum verfolgen kann – und das ähnlich gut wie viele Oberklasse-System- und Spiegelreflexkameras. Über das bereits bekannte Objekt-, Schrift- und Mustererkennungstool Google Lens können direkt Telefonnummern und Adressen von Visitenkarten registriert und gespeichert oder Schuhe, Uhren und T-Shirts und sogar Pflanzen identifiziert und im Netz gesucht werden. Das alles funktionierte beim Ausprobieren bereits sehr gut und ließ sich intuitiv handhaben.

Weiterhin verpasste Google den Smartphones zahlreiche Komfortfunktionen. So verfügen beide kabellos ladbaren Pixel-3-Varianten über eine intelligente Akkuregelung, die die wichtigsten und meist genutzten Apps bevorzugt behandelt. Dazu kommt ein neuer Nicht-Stören-Modus, der das Smartphone automatisch auf lautlos stellt, wenn es auf der Bildschirmseite aufliegt. Die Funktion Ambient EQ passt wiederum die Tönung und Helligkeit des Schirm an die jeweilige Tages- oder Nachtzeit an.

Im Hands-on machte das Pixel 3 einen äußerst hochwertigen und durchdachten Eindruck. Dafür sind die Geräte im Vergleich zu den Vorgängern auch teurer geworden: Das Pixel 3 ist, abhängig vom verbauten internen Speicher, ab 849 Euro erhältlich, die XL-Variante ab 949 Euro.

Ein Tablet und ein Smartspeaker mit Bildschirm

Neben den neuen Smartphones stellte Google auch das Pixel Slate vor. Das Tablet nutzt Chrome OS als Betriebssystem und soll durch eine neue Technologie besonders gut zum Ansehen von 8K-Inhalten geeignet sein. Weiterhin wird es für das 12,3 Zoll große Gerät auch ein Keyboard sowie einen Pixel Pen geben, um damit auch arbeiten zu können. Das Gerät ist ab Oktober für 599 US-Dollar erhältlich, vorerst aber nur in den USA, Kanada und Großbritannien. Die Tastatur gibt es für einen Aufpreis von 199 US-Dollar, für den Pen sind es 99 US-Dollar zusätzlich.

Weiterhin stellte Google noch den Home Hub vor. Das Gadget, ein smarter Lautsprecher mit Touchdisplay, ist quasi eine erweiterte Form des Google Home. Der Home Hub lässt sich mit dem gewohnten „OK, Google” aktivieren und dann mit weiteren Sprachbefehlen steuern und kann den Status aller vernetzten Geräte anzeigen. Alternativ funktioniert die Steuerung auch über das Touchdisplay. Für umgerechnet 149 Euro kann der Smart Speaker in den USA schon vorbestellt werden.

Auf den neuen aber auch bereits erhältlichen Pixel-Geräten soll im kommenden Monat auch der Sprach-KI-Dienst Duplex verfügbar werden, der für Nutzer unter anderem Reservierungen per Sprachanruf erledigen kann. Jedoch soll der langsam und Stadt für Stadt ausgerollt werden. New York, Atlanta, Phoenix und San Francisco sollen unter den ersten sein. Bis der Dienst in Deutschland ankommt, wird es wohl noch dauern.

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