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Google rechtfertigt gegenüber Mitarbeitern seine China-Pläne

von WIRED Staff
In einem Meeting zwischen der Führungsetage und der Belegschaft wurden bei Google die Pläne des Suchmaschinenkonzerns für eine Rückkehr nach China angesprochen. Mitbegründer Sergey Brin und Google-Chef Sundar Pichai versuchten dabei, die Stimmung zu beruhigen: Noch sei Google vom Start eines zensierten Suchangebots in dem Land weit entfernt.

Im Vorfeld des Town Hall Meetings zwischen Firmenleitung und Belegschaft hatte es offene Briefe mit Fragen und Forderungen im Konzern gegeben: Wie die New York Times schreibt, forderten Angestellte darin dazu auf, offen mit Plänen für China umzugehen. Ein Mitarbeiter hatte die Presse live von den Entwicklungen der Sitzung unterrichtet, was für einen kleineren Eklat sorgte. Am Ende gab es wenig neue Informationen zu den China-Plänen des Konzerns — außer der Aussage, dass der Start von zensiertem China-Google nicht für die nähere Zukunft zu erwarten ist.

Die durch Insider aufgedeckten Pläne um das Projekts Dragonfly, bei dem Google eine nach Vorgaben der Kommunistischen Partei Chinas zensierte Suchmaschine entwickelt, waren in der Belegschaft auf Widerstand gestoßen. Während Pichai die Pläne jetzt verteidigte, gibt Mitbegründer Brin bislang an, auch erst aus der Presse von Projekt Dragonfly erfahren zu haben. Bürgerrechtler aus Hongkong hatten Befürchtungen geäußert, ein Engagement Googles in China könnte dem Regime mehr Legitimation für seine Zensurtaktiken im Internet und mehr Unterdrückung der Rede- und Pressefreiheit liefern.

Die Sache ist vor allem daher pikant, da der Suchmaschinenkonzern sich 2011 komplett aus China zurückgezogen hatte — mit der Begründung, ein totalitäres System nicht mit zensierter Suche unterstützen zu wollen. Inzwischen wirkt es so, als habe der Konzern entweder seine ethischen Bedenken über Bord geworfen, oder damals lediglich nicht die technischen Möglichkeiten gehabt, die Zensuranforderungen umzusetzen. Chinesische Medien hatten nach dem Aufkommen der Meldungen in westlichen Medien berichtet, dass die chinesische Regierung selbst nichts über die Google-Projekte wisse.

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