
Aus Angst vor negativer Presse und Regulierung hat Google ein im Frühjahr entdecktes Datenleck in Google+ geheimgehalten. Daher wird das Social Network in den kommenden Monaten vom Netz genommen – und weil es kaum jemand nutzten wollte.
Bereits im März 2018 hatte Google festgestellt, dass die Daten von bis zu 500.000 Nutzern des Social Netzworks Google+ – oder auch Google Plus – einseh- und abgreifbar gewesen waren. Darunter: E-Mail-Adresse, Job, Geschlecht und Alter. Eine gezielten Datenraub durch Unberechtigte soll es aber nicht gegeben haben. Dabei habe die Lücke zu dieser Zeit bereits seit drei Jahren bestanden. Google schloss das Leck aber informierte weder Nutzer noch Behörden.
Wie das Wall Street Journal berichtet, hätte der Technologiekonzern negative Presse als auch drohende rechtliche Konsequenzen und Regulierung durch die Regierung gefürchtet. Erst am Montagabend räumte Google seine Entdeckung in einem recht neutral und unaufgeregt formulierten Blogsbeitrag ein. Bei einem Sicherheits- und Qualitätsprüfungsprozess namens Project Strobe habe man festgestellt, dass es „signifikante Herausforderungen“ dabei gibt, Google+ zu warten und die Ansprüche der Nutzer zu erfüllen. Aus diesem Grund wird Google+ für die Nutzer abgestellt.