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Google hat den Autor der Anti-Diversity-Streitschrift gefeuert

von WIRED Staff
Wenige Tage, nachdem sein Text zum Thema Diversity mit dem Titel Google's Ideological Echo Chamber innerhalb des Konzerns viral ging, hat der Programmierer James D. nun seinen Job verloren. CEO Sundar Pichai hatte sich persönlich der Sache angenommen.

Die intern veröffentlichte Kritik an Googles Diversity-Programm schlug hohe Wellen: Pichai unterbrach sogar seinen Sommerurlaub, um Danielle Brown zur Seite zu stehen. Brown ist Vice President of Diversity, Integrity & Governance bei Google und hatte als erste ofiziell auf den Briefeschreiber reagiert. In einer Mail an die Belegschaft schrieb Pichai, manche Inhalte des Briefs seien durchaus diskutierbar, andere aber würden den Verhaltenskodex des Konzerns brechen und schädliche Geschlechterstereotypen am Arbeitsplatz verbreiten.

„Unser Job ist es, großartige Produkte zu entwickeln, die das Leben der Nutzer verändern,“ schrieb Pichai in der internen Mail. „Zu suggerieren, dass eine Gruppe unserer Kollegen Eigenschaften hat, die sie biologisch weniger für diese Arbeit geeignet machen, ist beleidigend und nicht OK. Es widerspricht unseren Grundwerten und unserem Verhaltenskodex. Der setzt voraus, dass jeder Googler sein Bestes gibt, um eine Firmenkultur zu erschaffen, die frei ist von Belästigung, Einschüchterung, Vorurteilen und gesetzeswidriger Diskriminierung.“ Am Dienstag will Pichai sich der Belegschaft in einem Town Hall Meeting zur Diskussion des Vorfalls stellen.

Streitschrift-Autor James D. – ein Harvard-Absolvent mit Doktortitel – bestätigte inzwischen gegenüber Pressevertretern, dass er seinen Job als Ingenieur bei Google verloren hat. Als Grund sei ihm besagte Verbreitung von Geschlechterstereotypen angegeben worden — also Sexismus am Arbeitsplatz. Google selbst wollte sich zu dem Vorgang nicht weiter äußern und verweist darauf, dass das Schicksal einzelner Angestellter nicht Sache der Presse sei.

Dass James D. für seine Streitschrift gefeuert werden würde, hatte der ehemalige Google-Insider Yonatan Zunger bereits zweifelsfrei vorausgesagt. Der Konzern könne in einem solchen Fall gar nicht anders reagieren und die Geschichte müsse damit enden, dass der Autor vom Sicherheitsdienst vom Firmengelände eskortiert wird. Es gebe Teile des Briefs, die für das Betriebsklima unhaltbar seien — jenseits von jeder Form der Redefreiheit.

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