Wie schon Facebook und Twitter hat auch Google mit der Löschung auf einen Hinweis des Sicherheitsunternehmens FireEye reagiert. Bereits seit zwei Monaten soll der Tech-Konzern mit den IT-Sicherheitsforschern zusammenarbeiten. Aber auch mit seinem Tochterunternehmen Jigsaw und internen Teams wäre Google derartigen Konten auf der Spur gewesen.
Die 39 abgeschalteten YouTube-Kanäle sollen in enger Verbindung zur iranischen Rundfunkgesellschaft Islamic Republic of Iran Broadcasting, dessen Auslandsfernsehsender Press TV und auch Russland gestanden und diese Verflechtungen verschleiert haben. Damit hätten sie gegen die Regularien der Plattform verstoßen.
Ebenso abgeschaltet wurden 13 Accounts auf Google Plus und sechs Blogs auf dem Dienst Blogger. Bei diesen wären gleiche Verknüpfungen nachweisbar gewesen. Ähnlich wie bei den bereits zuvor getilgten Facebook- und Twitter-Konton sollen auf den Google-Plattformen verschiedene Beeinflussungs- und Propagandakampagnen in verschiedenen Sprachen gefahren worden sein. Mit diesen sollten in den USA, Lateinamerika und dem nahen Osten gezielt Hass und Gerüchte über Sand-Arabien, Israel, Palästina und andere Nationen verbreitet worden sein.
Wie Mitarbeiter von FireEye sagen, hätten die Konten, deren Aktivität stellenweise bis in den Januar 2017 zurückreicht, auch Anti-Trump-Material verbreitet aber offenbar nicht offensiv versucht, die kommenden US-Zwischenwahlen zu beeinflussen. Stattdessen wären allgemeine Thesen und Themen befeuert worden, die im Interesse des Iran lägen. Dennoch sind Social Networks und Plattformbetreiber derzeit unter Druck, die Etablierung von Desinformationskampagnen und die Beeinflussung durch ausländische Akteure zu unterbinden.