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George Orwells Farm der Tiere wird zum Adventure-Game

von Michael Förtsch
Der britische Autor George Orwell ist vor allem für die Überwachungsdystopie 1984 bekannt. Aber seine finstere Fabel „Farm der Tiere“ ist ebenso mahnend wie prägend. Die soll nun durch bekannte Entwickler als Videospiel adaptiert werden. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines der Tiere.

Bereits vor mehr als 70 Jahren hat George Orwell seinen Roman Farm der Tiere – im Original Animal Farm – veröffentlicht. In dem gelingt es Tieren, in einer Revolution gegen ihren Bauer aufzubegehren. Als sie dann frei sind, planen sie eine friedliche und gerechte Zukunft, in der alle Tiere gleiche Rechte genießen. Jedoch entwickelt sich stattdessen eine brutale Diktatur, in der die intelligenten Schweine die einst festgelegten Prinzipien stetig umdeuten und alle anderen Tiere übervorteilen. Ein Team britischer Spieleentwickler will die düstere Fabel nun in ein Videospiel übersetzen.

Die Geschichte des Spiels soll nur kurz vor dem Aufstand gegen den Bauer ansetzen. Wobei der Spieler die Rolle eines der Tiere übernimmt und den Revolutionsverlauf wie in einem Adventure durchlebt. Dabei würde er ähnlich wie in Life is Strange oder den Spielen der Telltale Studios konstant folgenreiche Entscheidungen treffen, „um die Konsequenzen aus erster Hand zu erfahren“, heißt es.

Ebenso soll Animal Farm auch als Wirtschafts- und Management-Simulator funktionieren. Denn wie im Buch müssen die Tiere auch hier den Bauernhof weiterbetreiben, Ernten einfahren, eine Mühle bauen oder Handel mit den eigentlich verhassten Menschen treiben. Hier soll der Spieler selbst als Diktator handeln und Befehle geben.

Unter den Entwicklern, die für Animal Farm ein neues aber noch namenloses Studio gegründet haben, sind unter anderem George Baker, Kate Saxon und Imre Jele, die an der Fable-Reihe, The Witcher 3 und RuneScape mitwirkten. Ebenso aber auch Jessica Curry, die für den Soundtrack von Everybody's Gone to the Rapture verantwortlich war, und Andy Payne, der Studios wie den Flugsimulator-Entwickler Just Flight gegründet hat. Die offiziellen Nachlassverwalter von George Orwell haben dem Projekt ihre Zustimmung erteilt und sollen auch in die Entwicklung einbezogen werden.

George Orwell selbst schrieb Farm der Tiere entlang seiner Erfahrungen mit dem spanischen Bürgerkrieg, aber ebenso als Metapher auf den Verlauf der Februarrevolution und den Aufstieg Stalins. Wobei allerdings zeitlose Themen wie Geschichtsverfälschung, Propaganda und Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit adressiert werden, die derzeit unter anderem in der Türkei gänzlich aktuell sind. „Die persönliche Reise durch diese Fiktion kann den Spielern vielleicht helfen, all dies besser zu verstehen“, sagt Imre Jele. „Es ist die richtige Zeit, um solche Aspekte in einer erwachsenen, aber nachvollziehbaren Weise zu verarbeiten.“

Animal Farm hat noch kein Veröffentlichungsdatum, soll aber für PC und weitere noch unangekündigte Plattformen erscheinen. 

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von WIRED Editorial