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Fünf tolle Bücher, die euch wissend machen

von Anna Schughart
In den Tagen zwischen den Jahren hat man Zeit, in fremde Welten einzutauchen. Ob Dunkle Materie, Mikroorganismen oder die spannende Geschichte des Gens: Diese fünf Bücher erweitern euren Horizont.

Sind wir allein im Universum?
Ob es auf anderen Planeten Leben gibt, kann die österreichische Astronomin Lisa Kaltenegger natürlich nicht sagen. Und auch wenn sich auf dem Buchcover kleine Aliens herumtummeln: Das Wort fällt in „Sind wir allein im Universum?“ nicht ein einziges Mal. Stattdessen geht es vor allem um Kalteneggers Forschungsschwerpunkt: die Exoplaneten. Ein aktuelles Thema, schließlich hat sich dank des Kepler-Teleskops die Zahl der bekannten Exoplaneten im Jahr 2016 verdoppelt. Dazu gehört auch Proxima Centauri b, der erdnächste Exoplanet. Er hat es zwar nicht mehr unter ihre Top Ten geschafft, trotzdem ist Kalteneggers Buch eine gute Grundlage, um zu verstehen, was eigentlich gemeint ist, wenn wir von Exoplaneten reden. Kaltenegger, die unter anderem die Direktorin des Carl Sagan Institutes ist, beantwortet darin Fragen wie: Was sind Exoplaneten und wie sucht man sie? Was ist die habitable Zone? Oder: Wie findet man Spuren von Leben?

Das Buch setzt dabei nicht viel Vorwissen voraus. Bevor Kaltenegger beispielsweise auf die Methoden der Exoplaneten-Jagd eingeht, widmet sie sich im ersten Teil noch einmal ausführlich unserem eigenen Sonnensystem. Dazu gibt es immer wieder Zeichnungen, die den Text herunterbrechen.

Lisa Kaltengger: „Sind wir allein im Universum? Meine Spurensuche im All“, Ecowin 2015, 19,95€.

I contain multitudes
Mikroben, zu denen zum Beispiel die Bakterien gehören, haben keinen guten Ruf. Sie sind ein Zeichen für Dreck, unhygienische Umgebungen und machen krank, oder? Tatsächlich aber verändert sich unser Verständnis von diesen winzigen Lebewesen gerade grundlegend. Am Anfang steht dabei die Erkenntnis: I contain mutlitudes – Jeder Mensch ist ein eigenes Ökosystem. Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong beschreibt in seinem Buch die unterschiedlichen Beziehungen, die sich zwischen Mikroorganismen und anderen Lebewesen entspannen können und wie sie sich im Laufe der Evolution entwickelt haben. Wer dabei ausschließlich an die Verdauung denkt, liegt nur teilweise richtig. Mikroben spielen in ganz unterschiedlichen Beziehungen eine Rolle – von ihren Auswirkungen auf das menschliche Gehirn bis zur Entstehung des mehrzelligen Lebens. Yong erzählt anschaulich und mit vielen Beispielen von diesem aktuellen Forschungsgebiet.

Ed Yong: I contain multitudes. The Micobes within Us and a Grander View of Life, Penguin Random House 2016, 18,99€.

Dunkle Materie und Dinosaurier
Dunkle Materie und Dinosaurier – braucht ein Buch noch mehr, damit es spannend wird? Vielleicht noch eine Theorie, die die beiden verbindet. Lisa Randall macht genau das und schafft es dabei, ihrem Buch einen Plot zu geben. Stück für Stück nähert man sich beim Lesen Randalls Theorie an und beginnt irgendwann zu verstehen, worin die Verbindung zwischen Dunkler Materie und Dinosauriern besteht. (Spoiler: Die Dunkle Materie trägt eine Mitschuld am Aussterben der Dinosaurier.) Auf dem Weg dahin erzählt Randall, eine der berühmtesten Physikerinnen unserer Zeit, wie das Universum sich entwickelt hat, erklärt den Unterschied zwischen Kometen, Meteoriten und Asteroiden und warum Dunkle Materie nicht dunkel ist. Wenn man sich an diesen Themen noch nicht satt gelesen hat, lohnt sich das Buch auf jeden Fall.

Lisa Randall: Dunkle Materie und Dinosaurier. Die erstaunlichen Zusammenhänge des Universums, S. Fischer 2016, 24,99€.

 

The Gene
Es gibt drei grundlegend destabilisierende Ideen, die das 20. Jahrhundert entscheidend geprägt haben, schreibt Siddhartha Mukherjee zu Beginn seines Buches: Das Atom, das Byte und das Gen. „The Gene“ widmet sich der Geschichte des Gens – sozusagen von Mendel bis CRIRSPR/Cas. Ausführlich beschreibt der Pulitzer-Preisträger, Arzt und Wissenschaftler Mukherjee wie sich unsere Vorstellung davon, was ein Gen ist, was es macht und wie Vererbung funktioniert, im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat. Er erzählt von den Männern und Frauen, die mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, den Code des Lebens zu entschlüsseln und von den Ideologien, die das Konzept des Gens nur wenige Jahre nach Mendel für eigene Zwecke missbrauchten. Es ist eine „intime“ Geschichte. Nicht nur weil uns unsere Gene prägen, sondern, weil Mukherjee auch die Geschichte seiner eigenen Familie in die Erzählung einbindet. Der letzte Teil von „The Gene“ ist schließlich in die Zukunft gerichtet: Das Zeitalter des „Post-Genoms“ steht uns bevor. Wie werden die Menschen die Geschichte des Gens weiterschreiben?

Siddhartha Mukherjee: The Gene. An Intimate History, Scribner 2016, 28,99€

Das verborgene Leben des Waldes
Zugegeben: „Ein Biologe sitzt auf einem Stein und beobachtet ein Jahr lang immer wieder den gleichen Quadratmeter Wald“ – ist nicht unbedingt der Stoff für einen Blockbuster. In Buchform aber dürften viele an David Haskells Erlebnissen im Wald in durchaus Gefallen finden. In kurzen Kapiteln beschreibt Haskell, was er – während er stundenlang ruhig im Wald sitzt – mit seinen eigenen Augen sieht, was er hört und fühlt. Die Kapitel beginnen dabei immer mit einer bestimmten Beobachtung, die Haskell anschließend weiter ausführt. Am Ende steht dann meistens eine Erkenntnis, die er durch die Beobachtung erlangt hat. So kommt ein Kaleidoskop an Informationen und Eindrücken zustande. Man erfährt, warum Schneeflocken sechseckig sind, wie Schnecken Sex haben oder warum wir – selbst als ernstzunehmende Zoologen – bestimmte Tiere niedlich finden.  Ein kurzweiliger Ausflug in das faszinierende Ökosystem des Waldes.

David G. Haskell: Das verborgene Leben des Waldes. Ein Jahr Naturbeobachtung, Kunstmann 2015, 22,95€.

 

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